Handlungsfelder

Wende- und Unterstützungsthemen zur Umsetzung eines effektiven kommunalen Klimaschutzes

In Nordrhein-Westfalen gibt es 396 Städte und Gemeinden sowie 31 Kreise. Jede dieser Kommunen und Kreise hat unterschiedliche Voraussetzungen und kann viele verschiedene Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität gehen. Dazu werden auf dieser Seite acht wichtige Handlungsfelder beschrieben, die in Wendethemen und unterstützende Handlungsfelder unterteilt sind. Die Umsetzung der einzelnen Schritte wird in Handlungsempfehlungen vertieft: zum konkreten Vorgehen, mit Beispielen zur Umsetzung und zur Vermeidung von Stolpersteinen.


Vier Handlungsfelder als Wendethemen zur klimaneutralen Kommune 

 

Um Klimaneutralität zu erreichen, müssen wir umdenken und neue Wege gehen. Wir brauchen eine echte Energiewende! Die Stromwende ist notwendig, um die Grundlage für die Wärme- und Mobilitätswende zu legen. Wir müssen effizienter werden und unsere Energieversorgung dekarbonisieren. Das gelingt nur mithilfe des Ausbaus der Erneuerbaren Energien. Die Wärmewende hat bereits begonnen und auch ein Umdenken in der Mobilität ist notwendig, um dekarbonisierte Verkehrsflüsse zu gewährleisten. Das alles stützt sich auf eine begleitende Verhaltenswende – sowohl innerhalb der Kommunen, als auch in der Bevölkerung. 

Stromwende

Damit die Klimawende gelingt, müssen alle Potenziale zum Ausbau der Erneuerbaren Energien genutzt werden. Auch wenn mithilfe von Technologien wie Wärmepumpen und Elektroautos insgesamt Energie eingespart werden kann, ist durch eine zunehmende Elektrifizierung in Zukunft mit einem Mehrverbrauch des Energieträgers Strom zu rechnen. Diesen Strom gilt es durch den Ausbau Erneuerbarer Energien klimaneutral und dezentral zu erzeugen. Gleichzeitig spielt die Steigerung der Energieeffizienz in Kommunen eine entscheidende Rolle – in kommunalen Liegenschaften ebenso wie in der Industrie oder in privaten Haushalten.

 

Überblick über Informations- und Beratungsangebot für den Ausbau Erneuerbarer Energien
 

  • Welche Potenziale hat eine Kommune?
    Der Energieatlas NRW des LANUV liefert Antworten, unter anderem mit den Themenkarten Solarkataster NRW, Wärmekataster NRW, Karte Strom Bestand, Rheinisches Revier, Planungskarte Wind und Potenzialkarte Biomasse
     
  • Wie kann einer Kommune die Energiewende gelingen?
    Vom Ausbau der Erneuerbaren Energien über die Netzkapazitäten bis hin zu neuen Technologien bietet NRW.Energy4Climate aktuelle Informationen und Beratungsangebote für eine nachhaltige Energiewirtschaft.
     
  • Wie kann eine Kommune Bürger:innen beteiligen?
    Auf unserer Webseite zur Bürgerenergie finden Sie Informationen und Initialberatungsangebote.
     
  • Wie bringt NRW den Ausbau von Windenergie voran?
    Das Land NRW hat eine TaskForce zum Ausbau der Windenergie ins Leben gerufen.
     
  • Wie kann eine Kommune den Ausbau von Solarenergie unterstützen?
    Informationen und Beratungsangebote zur Solarenergie.

Wärmewende

Die passende lokale Wärmeversorgung für die Zukunft hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Im Zuge der kommunalen Wärmeplanung stehen Kommunen vor der Herausforderung, die Wärmeversorgung im gesamten kommunalen Gebiet neu zu denken und bis spätestens 2045 vollständig aus Erneuerbaren Energien zu gewinnen. Die zentralen Anlaufstellen dazu sind:
 

Verkehrs - und Mobiltätswende

Bei der Verkehrs- und Mobilitätswende können Kommunen durch regulatorische sowie planerische Grundlagen entscheidende Weichen stellen. Ein effektives Parkraummanagement und der Ausbau von Radverkehrs- sowie ÖPNV-Strukturen tragen ebenso zur Mobilitätswende bei wie die Umstellung auf alternative Antriebstechnologien. Hier finden Sie weitere Informationen:
 

  • Welche Förderungen und Beratungen können Kommunen nutzen?
    Einen Überblick über Förderungen, Umsetzungsbeispiele und Initialberatungen bietet Elektromobilität NRW.
     
  • Wie können Kommunen die Mobilitätswende gestalten?
    Das Zukunftsnetz Mobilität NRW bietet unter anderem Unterstützung bei der Einführung und Umsetzung eines kommunalen Mobilitätsmanagements.
     
  • Wo können Kommunen Hilfen für die Umsetzung finden?
    Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat mit der Plattform mobilikon ein Nachschlagewerk rund um das Thema Mobilität vor Ort veröffentlicht, in dem Instrumente, Maßnahmen, Umsetzungsbeispiele aus der Praxis und Hilfen zur Umsetzung zur kommunalen Mobilität gebündelt werden.

Verhaltenswende

Für eine klimaneutrale Zukunft braucht es neben der technologischen Umstellung auch eine Änderung in unserem Verhalten. Wie eine Kommune – in Kooperation mit anderen Akteur:innen – private Haushalte zur Verhaltenswende motivieren und mit Bildungsarbeit erste Grundsteine für den Wandel legen kann, erfahren Sie hier:

 

  • Wie kann eine Kommune nachhaltigen Konsum fördern?
    Interessierte können sich an das Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum wenden.
     
  • Was kann der private Haushalt tun?
    Privatpersonen finden Informationen und Beratungsmöglichkeiten beim Bereich Energie der Verbraucherzentrale NRW e.V.
     
  • Wie werden Schulen und Kitas bei Klimaschutzthemen unterstützt?
    Programme bietet der Bereich Klimabildung von NRW.Energy4Climate.
     
  • Wie kann eine Kommune Ehrenamtsarbeit im Klimaschutz aufbauen?
    Das Projekt KlikKS – Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen durch ehrenamtliche Klimaschutzpat:innen – findet Wege, Bürger:innenpartizipation durch das Ehrenamt zu leben.
     
  • Wie können Kommunen Bürger:innen für Klimaschutz im Alltag aktivieren?
    Durch Kommunikation mit Materialien der NRW.KlimaKampagne von NRW.Energy4Climate wird aktiver Klimaschutz realisiert.
     
  • Welche weiteren Angebote gibt es im Bereich Bildung und Öffentlichkeitsarbeit?
    Die Natur- und Umweltschutzakademie NUA des Landes Nordrhein-Westfalens und das Landesnetzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung BNE bieten weitere Angebote an.

Vier Handlungsfelder als Unterstützungsthemen für die klimaneutrale Kommune


Neben den vier aufgeführten Wendethemen können weitere Handlungsfelder unterteilt werden, die Grundlagen für die Wendethemen sind und Unterstützung schaffen: die Finanzierung, die Transformation zur klimaneutralen Verwaltung, die damit eine Vorbildfunktion einnimmt, der Bereich des Bauens und Sanierens und die Klimafolgenanpassung.

Finanzierung

Welche Möglichkeiten gibt es, trotz knappen kommunalen Haushalten, die Klimawende zu schaffen?
 

  • Um die eigenen Liegenschaften energieeffizienter zu machen, muss die Kommune nicht immer selbst investieren. Sogenanntes Energiespar-Contracting bietet eine gute Möglichkeit, von weniger Energieverbrauch finanziell zu profitieren, ohne selbst investieren zu müssen.
     
  • Kommunen können an Erneuerbare-Energien-Anlagen mit bis zu 0,2 Cent/kWh finanziell beteiligt werden. Um einen entsprechenden Vertrag mit den Betreibern zu schließen, können Sie auf die folgenden Musterverträge zurückgreifen: Für Windenergieanlagen bietet die Fachagentur Windenergie an Land eine kostenlose Vorlage an. Für Solaranlagen steht eine Vorlage vom Bundesverband Neue Energiewirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und weiteren Akteuren kostenlos zur Verfügung.
     
  • Die Energiewende durch die Hand der Bürger:innen mit Bürgerenergie gestalten: Bürgerenergiegenossenschaften helfen dabei, investive Projekte umzusetzen, fördern die regionale Wertschöpfung und schaffen Akzeptanz für den Ausbau der Erneuerbaren Energien vor Ort.
     
  • Förderungen von Land und Bund unterstützen Kommunen, Unternehmen und auch private Haushalte bei der Finanzierung der Klimawende. Hier geht es zum Förder-Navi.
     
  • Die Kommunal Agentur NRW berät Kommunen explizit bei der Umsetzung und Beantragung von Fördermitteln auf Bundes- und Landesebene (beispielsweise zur Kommunalrichtlinie oder progres.nrw):  Die Plattform Klima NRW stellt außerdem Tools für ein erfolgreiches Fördermittelmanagement zur Verfügung.
     
  • Zu Förderprogrammen und weiteren Finanzierungsmöglichkeiten berät Sie die NRW.BANK und bietet zinsgünstige Darlehen, Eigenkapitalfinanzierungen und Zuschüsse. 

Verwaltung und Klimaschutz

Durch das Klimaschutzgesetz sind Kommunen dazu angehalten, beim Klimaschutz eine Vorbildfunktion einzunehmen. Folgende Angebote unterstützen Sie dabei, Maßnahmen umzusetzen, die im direkten Einflussbereich Ihrer Kommune liegen:
 

  • DieKompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung beim Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern (KNB) unterstützt öffentliche Auftraggeber bei der Berücksichtigung von Kriterien der Nachhaltigkeit bei Beschaffungsvorhaben.
     
  • Ein kommunales Energiemanagement kann dabei helfen, die Energieverbräuche und damit auch Energiekosten kommunaler Liegenschaften maßgeblich zu reduzieren. Das Tool Kom.EMS bietet Arbeitshilfen für die Bewertung des Ist-Zustands und zur Qualitätssicherung, Leitfäden sowie die Möglichkeit zur Zertifizierung. Mithilfe einer Klimarelevanzprüfung in Beschlussvorlagen kann eine Kommune für das Thema Klimaschutz in lokalpolitischen Entscheidungen sensibilisieren und für mehr Transparenz sorgen. Ein oft zitiertes Beispiel stammt aus der NRW-Kommune Rietberg und auch der Deutsche Städtetag hat gemeinsam mit dem Difu Empfehlungen zu dem Thema veröffentlicht.
     
  • Informationen und einen Wettbewerb zur Nutzung von Recyclingpapier in der Verwaltung bietet der Papieratlas der Initiative Pro Recyclingpapier.

Bauen

Besonders im Gebäudebestand liegen oft noch große Energieeinsparpotenziale. Gleichzeitig fördern Bund und Länder sowohl die Beratung als auch die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen an Gebäuden:
 

  • Das Öko-Zentrum NRW unterstützt Kommunen, kommunale Unternehmen und andere öffentliche Einrichtungen durch Planung, Beratung und Qualifizierung dabei, die Energiewende im Gebäudebereich voranzubringen.
     
  • ALTBAUNEU ist eine gemeinsame Initiative von Kommunen und Kreisen in Nordrhein-Westfalen. Es unterstützt die teilnehmenden Gebietskörperschaften bei der Beratung ihrer Bürger:innen und Gebäudeeigentümer:innen zur sinnvollen Umsetzung von Maßnahmen der energetischen Gebäudesanierung.
     
  • Das Projekt KlimaQuartier.NRW hat das Ziel, den Bau und die Sanierung von klimafreundlichen Quartieren zu fördern, um Treibhausgase zu reduzieren. Dabei liegt der Fokus auf der Qualität von Gebäudehüllen, der Energieeffizienz und der technischen Infrastruktur. Die Seiten beinhalten auch aktuell ausgezeichnete Quartiere sowie einen Planungsleitfaden zum KlimaQuartier.NRW.

Klimafolgenanpassung

Auch Klimafolgenanpassung hat für die Kommunen eine hohe Relevanz. Um zielgerichtet vorzugehen, benötigt eine Kommune eine Handlungsstrategie. Zudem sollten Verwaltungsmitarbeitende sowie politische Entscheidungsträger:innen sensibilisiert und fachlich beraten werden. Folgende Angebote auf Bundes- und Landesebene helfen bei der Umsetzung:
 

  • Mit der Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW werden Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen gezielt dabei unterstützt, in der Klimavorsorge aktiv zu werden.
     
  • Informationen und Beratung sowie Fach- und Vernetzungsveranstaltungen auf Bundesebene bietet zum einen das Zentrum Klimaanpassung und zum anderen das Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung KomPass des Umweltbundesamts. 
     
  • Das Landesamt für Natur, Umwelt, und Verbraucherschutz NRW ist ein zentraler Ansprechpartner zum Thema Klimafolgenanpassung. Es unterstützt mit Veröffentlichungen und Unterstützungsangeboten alle Träger öffentlicher Aufgaben dabei, ihrer Verpflichtung, Klimafolgen bei allen Planungen und Entscheidungen zu berücksichtigen, nachzukommen.

Themenübergreifende Handlungshilfen

Einige Angebote können in mehreren Handlungsfeldern hilfreich sein. Hier finden Sie eine Auswahl:
 

  • Das für NRW-Kommunen kostenlose Tool Klimaschutz-Planer von NRW.Energy4Climate unterstützt Sie bei der Erstellung und Aktualisierung einer Treibhausgasbilanz für Ihr Gemeinde-/Stadtgebiet.
     
  • Die PlattformKlima.NRW der Kommunal Agentur NRW berät und begleitet Sie bei der Entwicklung von Projekten und der Beantragung von Fördermitteln.  
     
  • Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) stellt für eine Reihe an beispielhaften Maßnahmen aus verschiedenen Handlungsfeldern Steckbriefe zur Verfügung, die zur Inspiration und Orientierung bei der Auswahl neuer Maßnahmen dienen können.
     
  • Auch für andere Aspekte des kommunalen Klimaschutzes bietet das Difu hilfreiche Tipps, beispielsweise mit dem Praxisleitfaden kommunaler Klimaschutz.
     
  • Die Agentur für kommunalen Klimaschutz des Bundes bietet Veranstaltungen, Vernetzung und Informationen rund um das Thema des kommunalen Klimaschutzes auf Bundesebene: Angebot der Agentur für kommunalen Klimaschutz
     
  • Der Bundesverband Klimaschutz (BVKS) vernetzt Klimaschutzmanager:innen und setzt sich für die Entwicklung des kommunalen Klimaschutzes zur Pflichtaufgabe ein: Bundesverband Klimaschutz 

Handlungsempfehlungen: Klimaschutzmaßnahmen Schritt für Schritt umsetzen

 

Auf den hier entstehenden Infoseiten sind Empfehlungen kurz und knapp zusammengestellt, die die konkrete Umsetzung des kommunalen Klimaschutzes mit dem Ziel der Treibhausgasneutralität ermöglichen.  

 

Infoseiten: 

 

Weitere Handlungsempfehlungen befinden sich in Planung.

 

 

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Ihr Kontakt

Sarah Göttlicher

Teamleiterin Kommunaler Klimaschutz

Tel: +49 211 8220 864-29

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Markus Schäfer

Fachexperte Kommunale Wärmeplanung

Tel: +49 211 8220 864-93

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