Transformation von Prozesswärme

Klimaneutrale Prozesswärme spielt eine Schlüsselrolle bei der Industrietransformation.

Ob Trocknen, Schmelzen oder Schmieden – ohne Prozesswärme wären technische Verfahren in der Industrie nicht denkbar. Knapp 20 Prozent des deutschen Endenergiebedarfes werden hierfür benötigt und diese derzeit noch zum Großteil über fossile Energieträger erzeugt.

 

Mit „Prozesswärme“ ist Wärme gemeint, die für bestimmte technische Prozesse zur Herstellung, Weiterverarbeitung oder Veredelung von Produkten benötigt wird. Etwa 471 Terawattstunden benötigt die Industrie in Deutschland dafür jährlich, das entspricht zwei Drittel des Endenergiebedarfs der deutschen Industrie. Dabei stellen die verschiedenen Industriezweige und -prozesse höchst unterschiedliche Anforderungen an die Art der Wärme und das Temperaturniveau: Während das Trocknen von Papier bereits ab etwa 160 °C möglich ist, benötigen Brenn- und Schmelzprozesse Temperaturen bis zu deutlich über 1.000 °C, vereinzelt bis zu 3.000 °C.

 

Noch liefern fossile Brennstoffe wie Kohle, Gas und Öl mit einem Anteil von über 70 Prozent den Hauptanteil industrieller Prozesswärme. Um die hierbei entstehenden CO₂-Emissionen zu vermeiden und eine klimaneutrale Prozesswärmeversorgung zu erreichen, empfiehlt sich häufig ein Energieträgermix aus erneuerbaren Wärmequellen, Umstellung auf strombasierte Anlagen oder auch Wasserstoff und Biomasse.

 

  • Zum strategischen Vorgehen und zu Möglichkeiten der Umstellung von Prozesswärme erfahren Sie hier mehr.
  • Um den Energiebedarf kurzfristig zu senken, können verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten genutzt werden. Hier erfahren Sie dazu mehr.
  • Bei besonders wärmeintensiven Produktionsprozessen fällt häufig Abwärme an, die meist sinnvoll innerbetrieblich genutzt werden oder durch eine Einspeisung ins Wärmenetz auch benachbarte Unternehmen, Stadtquartiere und Gebäude mit Wärme versorgen kann. Hier finden Sie weitere Informationen zur Nutzung von industrieller Abwärme in Wärmenetzen.

 

Das Kompetenzzentrum Wärmewende unterstützt die Transformation der Prozesswärme und erarbeitet sukzessive neue Unterstützungsangebote, die Sie dann hier finden:

Wissens-, Dialog- und Arbeitsplattformen

Innerhalb der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate bietet der Thinktank IN4climate.NRW verschiedene Möglichkeiten zur aktiven Mitarbeit und zum Austausch an. Das Themenspektrum ist dabei breit und deckt neben klimaneutraler Prozesswärme auch die Themen Wasserstoff, Carbon Management und Circular Economy ab.

Über 85 Unternehmen und Verbände aus der Grundstoffindustrie und der weiterverarbeitenden Industrie sowie fünf Forschungseinrichtungen beteiligen sich an der Initiative. In diesem Rahmen sollen auf Basis der individuellen Erfahrungen Maßnahmen, Aktivitäten und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, die sich branchenübergreifend umsetzen lassen.  

Im Dezember 2022 wurde der Industriepakt durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen initiiert. Die teilnehmenden Partner sind seither ebenfalls Teil von IN4climate.NRW. 

Fördermöglichkeiten

Sowohl für die Konzepterstellung als auch für die Umrüstung auf klimaneutrale Prozesswärmeerzeugung sind zahlreiche Förderprogramme verfügbar. Das Land NRW stellt in Ergänzung zu den Förderprogrammen auf Bundesebene weitere Förderungen bereit, z. B. mit dem Programm progres.NRW.

Dabei bietet insbesondere das „Starterpaket klimaneutraler Mittelstand“ mit Förderungen für Wärmekonzepte oder dem „Weg-vom-Gas-Kredit“ finanzielle Unterstützung für die Transformation.

Einen guten Überblick über weitere Fördermöglichkeiten und -bedingungen und die passenden Programme des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen bietet das Förder.Navi.

NRW.Energy4Climate: Unterstützung für Leuchtturmprojekte

Aktuelle Publikationen

Wärmewende jetzt gestalten: Mit Strategie zur klimaneutralen Prozesswärme

Auf dem Weg zur Klimaneutralität stellt die nachhaltige Prozesswärmeversorgung der Industrie eine große Herausforderung dar. Die von NRW.Energy4Climate verfasste Broschüre stellt Unternehmen Praxistipps zur Verfügung und zeigt auf, wie der Transformationsprozess strategisch angegangen werden kann. Sie richtet sich in erster Linie an Verantwortliche in Unternehmen, die die interne Wärmewende verantworten.

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Prozesswärme für eine klimaneutrale Industrie

Wie kann die so dringende Wärmewende in der Industrie beschleunigt werden? Das Impulspapier der Initiative IN4climate.NRW zeigt Lösungen und Hebel auf, um die Versorgung der Industrie mit klimaneutraler, nachhaltiger Prozesswärme zu ermöglichen.

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Industriewärme klimaneutral: Strategien und Voraussetzungen für die Transformation

Die Herstellung wichtiger Grundstoffe wie Metall, Glas oder Zement erfordert hohe Temperaturen. Damit macht Prozesswärme rund zwei Drittel des Energiebedarfs der Industrie aus. Ein Diskussionspapier der AG Wärme.

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Ihr Kontakt

Jill Zaluszkiewicz

Projektmanagerin Industrie & Produktion

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Laura Graziano

Projektmanagerin Industrie & Produktion

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Dr. Klaas Breitkreuz

Projektmanager Industrie & Produktion

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