Da der Einfluss der Industrie auf das Klima in aller Regel aus Treibhausgasemissionen besteht, kann Klimaneutralität synonym mit Treibhausgasneutralität verwendet werden. Das relevanteste aus Industrieprozessen entstehende Treibhausgas ist Kohlenstoffdioxid (CO2), doch Gase wie Methan (CH4), Distickstoffmonoxid (N2O) und Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW/HFC) spielen ebenfalls eine gewichtige Rolle.
Treibhausgasneutral bedeutet, dass keine Treibhausgase freigesetzt werden, oder, dass die aus dem Produktionsprozess verbliebenen Restemissionen durch eine Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre, sogenannte Negativemissionen, wieder ausgeglichen werden („Netto-Null-Emissionen“).
Bislang wird der Begriff Klimaneutralität häufig für Unternehmen oder Produkte verwendet, die zwar noch Treibhausgase verursachen, aber über den Ankauf von Kompensationszertifikaten (Carbon Credits) auf dem freiwilligen Kohlenstoffmarkt einen Ausgleich schaffen. Die Ausgleichswirkung solcher CO2-Kompensation ist allerdings unsicher und umstritten. Mittelfristig dürften daher ausschließlich solche Prozesse oder Produkte als „klimaneutral“ gelten, die nachweisbar keine Treibhausgase freisetzen. Perspektivisch soll nur die zertifizierte CO2-Entnahme aus der Atmosphäre als Ausgleich für unvermeidbare Restemissionen geltend gemacht werden können, um eine „Netto-Klimaneutralität“ zu erreichen.