Speicherung als Alternative zur Weiternutzung
Im Gegensatz zur Weiternutzung von CO2 (Carbon Capture and Utilization (CCU)), verlässt Kohlenstoff im Rahmen der Carbon Capture and Storage (CCS) den Kreislauf und wird langfristig gespeichert. International haben sich dazu mehrere Projektkonsortien gebildet. Das Ziel: Die langfristige, geologische Speicherung als Dienstleistung anbieten.
Auch CO2 aus Landwirtschaft und Luftfahrt kann gespeichert werden
Durch die Speicherung kann verhindert werden, dass CO2 aus unvermeidbaren CO2-Quellen in die Atmosphäre austritt. Diffuses CO2 aus Landwirtschaft und Luftfahrt kann entweder in Bioenergie-Anwendungen abgefangen (Bioenergy Carbon Capture and Storage (BECCS)) oder direkt aus der Umgebungsluft gewonnen (Direct Air Carbon Capture and Storage DACCS) und so ausgeglichen werden.
Kohlenstoffspeicher in der Nordsee für NRW besonders geeignet
Das größte Potenzial für die Speicherung von in NRW anfallendem CO2 wird unter geologischen Deckschichten im Untergrund der Nordsee gesehen. CO2 kann dort in tiefliegenden, salzwasserführenden Gesteinsschichten, in Sandsteinen oder in erschöpften geologischen Lagerstätten für Erdöl oder Erdgas dauerhaft gespeichert werden. Zunächst könnten ausgediente Erdgasfelder in mehr als 2,5 Kilometer Tiefe unterhalb des Meeresgrunds zukünftig als Lagerstätte für CO2 genutzt werden. Weil die Nordsee für Deutschland und insbesondere NRW so nah liegt, sind diese Speicherorte besonders interessant. Vor den Niederlanden, aber auch vor Norwegen und Großbritannien, gibt es Möglichkeiten, CO2 zu speichern. Die Kapazität wird derzeit auf 61 bis 73 Gigatonnen CO2 geschätzt.