Energienetze

Ein integriertes Energiesystem versorgt mit Strom, Gas und Wärme und garantiert Stabilität.

Unscheinbar, aber lebenswichtig: Energienetze transportieren dauerhaft und zuverlässig Strom, Gas und Wärme zu Industrie, Gewerbe und Haushalten. Ihre Stabilität auch im Zuge der Energiewende zu gewährleisten, ist zentral für unseren Alltag und eine funktionierende Wirtschaft.

Nordrhein-Westfalen verfügt als bevölkerungsreiches Bundesland mit sowohl ländlichen als auch industriellen Regionen über sehr gut ausgebaute und versorgungssichere Strom-, Gas- und Wärmenetze. Die Energiewende erfordert jedoch weitreichende Änderungen im Energieversorgungssystem und in den Energienetzen. Dafür sind in den Netzbereichen folgende Herausforderungen zu bewältigen:

Stromnetze stabil betreiben

Der Umstieg der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien läuft bereits. Der Strom aus den regenerativen Erzeugungsanlagen, die im ganzen Land verteilt sind, muss ins Netz eingespeist werden. Die Herausforderung: Er wird überwiegend in den unteren Spannungsebenen eingespeist und ist volatil.

Die sogenannte Sektorenkopplung führt dazu, dass immer mehr Bereiche wie Mobilität, zum Beispiel durch E-Autos, oder Wärme, zum Beispiel durch Wärmepumpen, elektrifiziert werden. Dadurch steigt der Strombedarf deutlich an.

Werden nun viele E-Autos geladen und gleichzeitig im Winter die Heizungen aufgedreht, kommt es zu kurzzeitigen, intensiven Anstiegen im Strombedarf, sogenannte Lastspitzen. Für die Stromverteilnetzbetreiber sind sie eine große Herausforderung, da sie die thermische Belastbarkeit der Netze überschreiten können.

Erdgasnetze fit für grüne Gase machen

Gasnetze, die bisher fossiles Erdgas transportieren, sind ein wichtiger Baustein in der Transformation des Energiesystems. Es gilt, die Transport- und Speicherpotenziale der sehr gut ausgebauten Infrastruktur zu nutzen:

  • Flexible Gaskraftwerke können einen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Zeiten des Kohle- und Kernkraftausstiegs leisten. Zur Einhaltung der Klimaschutzvorgaben werden diese neuen Kraftwerke jedoch nur temporär mit fossilem Gas betrieben. Eine Umstellung auf den Betrieb mit Wasserstoff und synthetischen Gasen ist erforderlich. Das Gasnetz der Zukunft wird diese Schritte mitgehen und für den Transport von grünem Wasserstoff und synthetischen Gasen umgerüstet.
  • Zur Dekarbonisierung der industriellen Prozesse ist die in Nordrhein-Westfalen ansässige Industrie zunehmend auf die Versorgung mit grünem Wasserstoff angewiesen. Die Lösung: der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur, die die Industrie einerseits mit Elektrolyseuren innerhalb und außerhalb Nordrhein-Westfalens und andererseits mit wasserstoffimportierenden Nordseehäfen verbindet. Die Umrüstung bestehender Abschnitte des Gasnetzes ermöglicht den schnellen Aufbau eines europaweiten Wasserstoffnetzes.

Zusätzlich zur Weiterentwicklung des Gasnetzes müssen auch bestehende Gasspeicher auf den Betrieb mit grünen Gasen umgerüstet und neue Standorte identifiziert werden.

Wärmenetze weiter ausbauen

Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Wärmewende unverzichtbar. Wärmenetze können Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung, industrieller Abwärme oder regenerativ erzeugter Wärme zu den Verbraucher:innen transportieren.

 

Vor allem die Nutzung vorhandener industrieller Abwärme gewinnt zunehmend an Bedeutung. Zukünftig kann ebenfalls die Abwärme von Elektrolyseuren für die Wärmeversorgung genutzt werden. Die Kraft-Wärme-Kopplung wird aufgrund der rückläufigen Verwendung fossiler Energieträger an Bedeutung verlieren, aber in der zukünftig klimaneutralen Wärmeversorgung eine neue entscheidende Rolle spielen: Grüner Wasserstoff soll die fossilen Energieträger ersetzen. Darüber hinaus werden insbesondere Wärmepumpen die Wärmenetze versorgen.

Energienetze, -verbrauch und -erzeugung gemeinsam denken

Um Nordrhein-Westfalen zu einer der modernsten und klimafreundlichsten Industrie- und Wirtschaftsregionen Europas zu entwickeln, sind sowohl die Energienetze als auch die Energieerzeugung und der -verbrauch integriert zu betrachten. Nur so kann die Energiewende gelingen. NRW.Energy4Climate unterstützt die Akteur:innen bei der Erarbeitung von innovativen Projektideen und begleitet Konsortien bei der Umsetzung von Leuchtturmprojekten, die unsere Energienetze fit für die Transformation machen.

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Ihr Kontakt

Estelle Albering

Fachexpertin Energieinfrastrukturen

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Henning Mevenkamp

Projektmanager Energiewirtschaft

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Portrait des Projektmanagers für Energiewirtschaft Matthias Schneider vor einer Glasfront.

Matthias Schneider

Fachexperte Energieinfrastrukturen

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