In NRW sind Dachanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 7,1 Gigawatt installiert (Stand: Ende 2022). PV-Dachanlagen können in der Regel genehmigungsfrei errichtet und der erzeugte Strom teilweise vor Ort genutzt werden. Gleichzeitig stehen sie nicht in Konkurrenz zu anderen Flächennutzungen.
Nahezu alle Dacharten sind für die Installation von PV-Anlagen geeignet. Vor der Planung der Anlage ist die statische Tragfähigkeit des Daches zu prüfen. Auf einem Flachdach werden die PV-Module auf einer geeigneten Unterkonstruktion aufgeständert und in einem optimalen Neigungswinkel zur Sonne ausgerichtet. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten der Modulanordnung: die Süd- und die Ost-West-Ausrichtung. Bei der Südausrichtung werden alle Module in Reihen mit relativ großem Abstand zueinander aufgestellt. Die Abstände zwischen den Reihen sind notwendig, um eine Verschattung der einzelnen Modulreihen untereinander zu vermeiden. Bei der Südausrichtung aller Module wird insgesamt der höchste Stromertrag pro Modul erreicht. Bei hoher Sonneneinstrahlung ist die Stromproduktion in den Mittagsstunden sehr hoch, während sie in den Morgen- und Abendstunden geringer ist. Mittlerweile werden die Module häufiger nach Osten und Westen ausgerichtet. Durch diese Ost-West-Ausrichtung verschiebt sich die Produktionsspitze von den Mittagsstunden auf die Vormittags- und Nachmittagsstunden. Dadurch kann ein höherer Anteil des erzeugten Stroms direkt genutzt werden
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Amortisation von PV-Anlagen
Mithilfe von Strahlungsdaten, die über einen längeren Zeitraum gesammelt und ausgewertet werden, können Anlagenbetreibende erkennen, mit welchen Erträgen zu rechnen ist. Durch die Gegenüberstellung von Investitionskosten, Betriebskosten und Erlösen aus dem Stromverkauf kann die Amortisationszeit einer Anlage abgeschätzt werden.
Eigenversorgung bei hohem Strombedarf vor Ort
Solange die Einspeisevergütung geringer ist als die Preise für den aus dem öffentlichen Netz bezogenen Strom, ist es für Anlagenbetreibende wirtschaftlich vorteilhaft, den produzierten Strom primär selbst zu verbrauchen, anstatt ihn in das öffentliche Netz einzuspeisen. Der selbst erzeugte und selbst verbrauchte Solarstrom, für den keine Netzentgelte und sonstigen Abgaben anfallen, ersetzt somit den Strombezug aus dem Netz. Die Einspeisevergütung ist dennoch wichtig für die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage, da der überschüssige Solarstrom, der nicht vor Ort verbraucht wird, vergütet wird.
Mit dem Solarkataster des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz kann eine erste Abschätzung der möglichen Anlagengröße und deren Wirtschaftlichkeit berechnet werden.
Förderangebote für PV-Dachanlagen
PV-Anlagen werden vom Bund über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Der ins Netz eingespeiste Strom wird mit der Einspeisevergütung oder Marktprämie vergütet. Darüber hinaus bieten verschiedene Kreditinstitute zinsgünstige Darlehen für PV-Dachanlagen an. Mit progres.nrw fördert das Land NRW über die Bezirksregierung Arnsberg einzelne Aspekte der Projektierung oder damit verbundene Maßnahmen der Sektorenkopplung. Einen Überblick über Förderangebote von Bund und Land bietet unser Förder.Navi-Tool.