Grundsätzlich kann die Akzeptanz deutlich gesteigert werden, wenn von der Entscheidung Betroffene selbst zu Träger:innen und Teilhabenden an der Entscheidung werden. Laut einer Studie von Agora Energiewende ist dafür eine Partizipation der Bürger:innen an der Vorhabenentwicklung und dem Planungsvorhaben essenziell –und zwar bereits vor der offiziellen Einbindung während des Genehmigungsverfahrens. Es lassen sich drei Partizipationsstufen unterscheiden, um Bürger:innen erfolgreich einzubinden:
- Information, also eine frühzeitige, möglichst vollständige Aufklärung über Vor- und Nachteile des Projekts. Mögliche Maßnahmen sind Informationsveranstaltungen und Vortragsangebote.
- Konsultation, also ein aktives Suchen des Dialoges und Meinungsaustausches, das eine aktive Teilhabe der Bürger:innen ermöglicht. Etwaige Maßnahmen sind Bürger:innenanhörungen und -befragungen oder Gespräche mit Expert:innen.
- Kooperation, also das Ermöglichen einer Mitentscheidung aller Beteiligten, bei denen Handlungsspielräume des Projekts und etwaige Kompromissmöglichkeiten ausgehandelt werden können. Mögliche Maßnahmen sind hier Mediationen, „Runde Tische“, Bürger:innengutachten und Zukunftswerkstätten.
Die Partizipation von Bürger:innen verbessert die Qualität der Entscheidungsfindung und trägt wesentlich zur Akzeptanz des Projekts bei. Ein Risiko hierbei ist, dass innerhalb von Partizipationsmaßnahmen ausgehandelte Kompromisse und Lösungswege im Laufe des Projektes nicht realisierbar sind, beispielsweise aufgrund gesetzlicher oder finanzieller Handlungsspielräume. So kann ungewollt der Eindruck einer „Scheinpartizipation“ entstehen. Die Grenzen der Planungsspielräume sollten deswegen transparent sowie offen kommuniziert und dargestellt werden.