Auszeichnung
Nicht-
wohngebäude

Energieeffizientes Bauen und Sanieren von Nichtwohngebäuden in NRW.  

Neben Wohngebäuden spielen auch Nichtwohngebäude (NWG) eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von Treibhausgasen und der Erfüllung der Klimaschutzziele. Aus diesem Grund fördert das Land NRW mit dem Projekt „Energieeffiziente Nichtwohngebäude in NRW“ den Neubau und die Sanierung energieeffizienter Nichtwohngebäude und zeichnet besonders gelungene Beispiele aus.   

 

In NRW gibt es rund 460.000 beheizte NWG wie Kindertagesstätten, Bildungseinrichtungen, Krankenhäuser, Büro- und Verwaltungsgebäude. Der Heizwärmebedarf wird zu 75 Prozent noch über Gas oder Öl gedeckt, auf Erneuerbare Energien entfallen lediglich 15 Prozent. Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie setzt sich mit der Auszeichnung besonders guter Beispiele für ein energieeffizientes Bauen und Sanieren von NWG in Nordrhein-Westfalen ein. Das damit verbundene Potenzial kann einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität im Gebäudesektor bis spätestens 2045 leisten. 

 

Ziele und Anforderungen von Nichtwohngebäuden

 

Ziel des Projektes ist es einerseits bereits bestehende klimafreundliche Gebäude auszuzeichnen, um das Engagement der Beteiligten zu würdigen. Andererseits sollen Anreize für weitere Projekte geschaffen werden, indem die technischen Lösungen der Vorzeigeprojekte und Erfahrungen der Projektbeteiligten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Anforderungen für die Auszeichnung als energieeffizientes NWG betreffen beispielsweise die verursachten CO₂-Emissionen im Betrieb, den Wärmeschutzstandard der Gebäudehülle und die lokale Stromerzeugung. Ausgewählte Nachhaltigkeitskriterien in den Bereichen ökologische, ökonomische und soziokulturelle Qualität runden das Profil eines energieeffizienten NWG ab.    

 

Um die unterschiedlichen Gegebenheiten in Büro- und Verwaltungsgebäuden, Kindertagesstätten, Schulen und Krankenhäusern zu berücksichtigen und auch bestehenden NWG eine Chance für eine Auszeichnung zu bieten, unterscheiden sich sowohl die Anforderungen für Neubau- und Bestandsgebäude als auch die geforderten Standards je nach Nutzungsart. Die spezifischen Kriterien für ein Projektvorhaben finden Sie in der Projektinformation.

 

Förderung für das Energie-Monitoring nach progres.nrw

 

Energie-Monitoring spielt in Nichtwohngebäuden eine zentrale Rolle, um Optimierungs- und Einsparpotenziale zu identifizieren und mögliche Störquellen frühzeitig zu erkennen. Dies trägt zur Senkung der Energiekosten bei und unterstützt zudem die Einhaltung von Energieeffizienzstandards.

 

Mit dem Programm „Förderung von Energie-Monitoring von Nichtwohngebäuden“ unterstützt das Land NRW Umsetzungskonzepte, Projektsteuerung und -betreuung, sowie Hardware, Messgeräte, Zähler, Sensoren und dazugehörige Software. Förderfähig sind auch Messdienstleistungen sowie Monitoring und Dokumentation.

 

Ein Antrag auf die Förderung gemäß der Förderrichtlinie „progres.nrw – Programmbereich Klimaschutztechnik“ ist exklusiv für die ausgezeichneten Nichtwohngebäude möglich. Weitere Informationen zur Höhe der Förderung sowie zu den förderfähigen Einzelbestandteilen des Energie-Monitorings finden Sie hier.

 

Typen von Nichtwohngebäuden

Kindertagesstätten

Kindertagesstätten zeichnen sich durch einen erheblichen Heizwärme- und Strombedarf aus. Hohe Raumtemperaturen sollen das Spielen auf dem Boden und die ruhige Beschäftigung an den Basteltischen ermöglichen und möglichst angenehm gestalten. Das Toben auf dem Hof birgt die Gefahr, dass durch die geöffneten Türen viel Wärme an die Umwelt abgegeben wird. Auch veraltete und sanierungsbedürftige Außenfassaden, Fenster und Dächer tragen dazu bei, dass Energie nicht so effizient wie möglich genutzt wird.  

 

Die Sanierung von bestehenden und der Neubau von energieeffizienten Kindertagesstätten sorgt einerseits für einen geringeren Energieverbrauch und weniger Treibhausgase und zahlt sich andererseits auch finanziell aufgrund von gestiegenen Energiepreisen für die Einrichtung beziehungsweise den Träger aus. Kindertagesstätten als Einrichtungen zur frühkindlichen Bildung sollten insbesondere im Bereich Energiesparen und Klimaschutz eine Vorbildfunktion einnehmen. Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie zeichnet deshalb Neubau- und Sanierungsprojekte der Gebäudekategorie Kindertagesstätte aus, um sie öffentlichkeitswirksam in ihrem Engagement zu bestärken. 

Schulen

Durch den Betrieb der Heizungsanlagen in Klassenräumen, Sporthallen, großflächigen Aufenthaltsräumen und Mensen sowie den Betrieb von technischen Anlagen zur Belüftung haben Bildungseinrichtungen einen hohen Energieverbrauch. Energieeinsparpotenziale können durch die Sanierung von Schul- und Nebengebäuden, aber auch durch den Neubau von energieeffizienten Gebäuden gehoben werden. Die Einsparung des Primärenergiebedarfs für Heizung, Lüftung, Kühlung, Warmwasseraufbereitung und Beleuchtung kann auch zu Entlastung des kommunalen Haushalts führen.    

Die Auszeichnung wird sowohl für die Sanierung als auch den Neubau von energieeffizienten Schulgebäuden vergeben, um die Vorreiterrolle solcher Projekte öffentlichkeitswirksam zu würdigen. 

 

Büro- und Verwaltungsgebäude

Büro- und Verwaltungsgebäude stellen die größte Untergruppe der Nichtwohngebäude dar. Zu dieser Kategorie zählen alle Büro- und öffentliche Verwaltungsgebäude sowie Bürogebäude im Kontext der Industrie. Diese äußerst heterogene Gebäudegruppe besitzt ein großes Einsparpotenzial, denn rund 20 Prozent des Energieverbrauchs aller Nichtwohngebäude entfällt auf Büro- und Verwaltungsgebäude. 

  

Vor allem in den Bereichen Wärme, Warmwasser, Beleuchtung und Kühlung besitzen Büro- und Verwaltungsgebäude einen hohen Verbrauch. Durch die Nutzung von effizienten Heiz- und Lüftungssystemen und einen hohen Wärmedämmstandard lassen sich große Mengen Energie einsparen. Die Auszeichnung bestärkt die energieeffiziente Sanierung und den Neubau von Büro- und Verwaltungsgebäuden. 

Krankenhäuser

In Krankenhäusern lassen sich bis zu 30 Prozent der Energie durch rationellen Energieeinsatz einsparen. Bei der energetischen Versorgung ist hier aber besonders auf die Versorgungssicherheit zu achten. Geltende Vorschriften und Richtlinien sowie der Komfort und die Sicherheit der Patienten und des Personals dürfen durch die Energiesparmaßnahmen nicht eingeschränkt werden.   

 

Wie auch bei anderen Gebäuden hängen in Krankenhäusern die Energieverbräuche für Raumheizung, Kühlung und Belüftung in hohem Maße vom Dämmstandard ab. Eine sorgfältige Planung und Bauausführung von Wärmedämmmaßnahmen ist für eine Verringerung der Wärmeverluste unabdingbar. Besonderes Augenmerk ist in Krankenhäusern auf die technische Gebäudeausrüstung zu legen.

  

Die Auszeichnung würdigt besonders energieeffiziente Krankenhäuser und bietet einen Anreiz, den Neubau sowie die Sanierung von Krankenhäusern möglichst energieeffizient zu gestalten. Dies kommt sowohl der Reputation als auch der Wirtschaftlichkeit der Krankenhäuser durch die Einsparung von Energiekosten zugute. 

Best Practice – Die ausgezeichneten Nichtwohngebäude

Kita Rudolfstraße in Wuppertal: klimafreundlich, modern und effizient

Merkmale

Zweigeschossiger Kita-Neubau für 6 Gruppen

Fertigstellung 2018

 

Hoher Wärmeschutzstandard der Gebäudehülle

Annähernd Passivhaus-Qualität

 

Effiziente Haustechnik

Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung

Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Gas-Spitzenkessel für Heizung und Warmwasser

knapp 10 kWp Photovoltaik-Anlage

Beleuchtung ausschließlich über LED-Lampen

 

CO₂-Emissionen

Das energetische Konzept führt zu sehr geringen CO₂-Emissionen von 7,58 kgCO2eq/m²a

 

Weitere Nachhaltigkeitskriterien

Barrierefreiheit

regelmäßiges Energie-Controlling

 

Projektverantwortung

Gebäudemanagement Stadt Wuppertal

 

Bürogebäude BOB.Düsseldorf Airport City

Merkmale  

Sechsgeschossiger Neubau mit 8.800 m2 Gesamtfläche 

Fertigstellung 2026 geplant 

  

Hoher Wärmeschutzstandard der Gebäudehülle 

Gebäudestandard Effizienzhaus 40 EE 

  

Effiziente Haustechnik 

Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung 

Heizung und Kühlung über Geothermie mit Wärmepumpe 

Warmwasserversorgung dezentral über elektrische Durchlauferhitzer 

55,4 kWp Photovoltaikanlage 

Beleuchtung ausschließlich über LED-Lampen 

  

CO₂-Emissionen 

Das energetische Konzept führt zu sehr geringen CO₂-Emissionen von ca. 8,6 kg CO2eq/m²a 

  

Weitere Nachhaltigkeitskriterien 

Qualitätssicherung durch standardisiertes Gebäudekonzept 

Intensives Monitoring 

DGNB-Zertifizierung in Planung 

 

Projektverantwortung 

BOB efficiency design AG 

Gymnasium am Neandertal in Erkrath

Merkmale  

Viergeschossiger Neubau mit 12.256 m2 Gesamtfläche 

Fertigstellung 2026/2027 geplant 

  

Hoher Wärmeschutzstandard der Gebäudehülle 

Gebäudestandard Effizienzhaus 40 wird übertroffen 

  

Effiziente Haustechnik 

Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung 

Heizung und Kühlung über Geothermie mit Wärmepumpe 

Warmwasserversorgung dezentral über elektrische Durchlauferhitzer 

65 kWp Photovoltaikanlage 

Beleuchtung ausschließlich über LED-Lampen mit intelligenter BUS-Steuerung 

  

CO₂-Emissionen 

Das energetische Konzept führt zu sehr geringen CO₂-Emissionen von ca. 4,1 kg CO2eq/m²a 

  

Weitere Nachhaltigkeitskriterien 

Holzhybridkonstruktion 

  

Projektverantwortung 

Stadt Erkrath 

Bürogebäude Kopplin in Espelkamp

Merkmale  

Eingeschossiger Neubau mit 1.453 m2 Gesamtfläche 

Fertigstellung 2024 geplant 

 

Hoher Wärmeschutzstandard der Gebäudehülle 

Gebäudestandard Effizienzgebäude 40 EE 

 

Effiziente Haustechnik 

Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung 

Heizung und Kühlung über Wärmepumpe mit Eisspeicher 

Beheizung und Kühlung über Deckensegel 

Warmwasserversorgung dezentral über elektrische Durchlauferhitzer 

Photovoltaikanlage mit einer Teilleistung von 100 kWp für das ausgezeichnete Bürogebäude (insgesamt 750 kWp für den gesamten Gebäudekomplex) 

Beleuchtung ausschließlich über LED-Lampen 

Steuerung der gesamten Haustechnik mit vernetzter und voll integrierter MSR-Technik mit angeschlossenem Energiemonitoring 

Außenliegende Verschattung an gesamter Fassade mit Sonneneinstrahlung zur automatischen Steuerung des Energieeintrags 

 

CO₂-Emissionen 

Das energetische Konzept führt zu sehr geringen CO₂-Emissionen von ca. 8,9 kg CO2eq/m²a 

 

Weitere Nachhaltigkeitskriterien 

Bürogebäude statisch und strukturell für spätere Aufstockung vorbereitet 

Angeschlossene Industriehallen mit 24.000 m² Nutzfläche im identisch hohen Gebäudestandard 

Effiziente Haustechnik für Gesamtgebäude ausgelegt und erweiterbar 

Beheizung und Kühlung der Industriehallen mit Betonkerntemperierung 

Ladeinfrastruktur für E-Mobilität 

Batteriespeicher für energie-autarken Gebäudebetrieb in Planung 

 

Projektverantwortung 

Kopplin Vermietung & Verpachtung GmbH & Co. KG 

Brainergy Hub in Jülich

Merkmale  

Neubau Bürogebäude mit 7.678 m2 Gesamtfläche 

Fertigstellung 2026 geplant 

  

Hoher Wärmeschutzstandard der Gebäudehülle 

Gebäudestandard Effizienzgebäude EG 40 

  

Effiziente Haustechnik 

Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung 

Heizung und Kühlung über Low-Ex-Wärmenetz mit Eisspeicher und Wärmepumpen 

Warmwasser teils dezentral über elektrische Durchlauferhitzer, teils zentral über Low-Ex-Netz 

333,4 kWp Photovoltaikanlage 

Beleuchtung ausschließlich über LED-Lampen 

  

CO₂-Emissionen 

Das energetische Konzept führt zu sehr geringen CO₂-Emissionen von ca. -0,56 kg CO2eq/m²a 

 

Weitere Nachhaltigkeitskriterien 

Vorzertifikat DGNB Gold 

Holzhybridbauweise 

 

Projektverantwortung 

Brainergy Park Jülich GmbH 

Bürogebäude BOB.Krefeld

Merkmale  

Fünfgeschossiger Neubau mit 7.500 m2 Gesamtfläche 

Fertigstellung 2024  

  

Hoher Wärmeschutzstandard der Gebäudehülle 

Gebäudestandard Effizienzhaus 40 EE 

  

Effiziente Haustechnik 

Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung 

Heizung und Kühlung über Geothermie mit Wärmepumpe 

Warmwasserversorgung dezentral über elektrische Durchlauferhitzer 

97,6 kWp Photovoltaikanlage 

Beleuchtung ausschließlich über LED-Lampen (teilautomatisiert) 

  

CO₂-Emissionen 

Das energetische Konzept führt zu sehr geringen CO₂-Emissionen von ca. 8,6 kg CO2eq/m²a 

  

Weitere Nachhaltigkeitskriterien 

Qualitätssicherung durch standardisiertes Gebäudekonzept 

Intensives Monitoring 

DGNB-Zertifizierung in Planung 

  

Projektverantwortung 

BOB efficiency design AG 

KlimaCampus in Lichtenau

Merkmale  

Sanierung einer Schule und Erweiterung um zweigeschossigen Anbau mit insgesamt 6.685 m² Grundfläche 

Fertigstellung 2023 

  

Hoher Wärmeschutzstandard der Gebäudehülle 

Umfassende energetische Sanierung der Gebäudehülle 

  

Effiziente Haustechnik 

Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung 

Heizung und Kühlung über Wärmepumpen mit Eisspeicher 

Stromversorgung der Wärmebereitstellung über benachbarte Windkraftanlagen und 71,8 kWp Photovoltaikanlage 

Beleuchtung ausschließlich über LED-Lampen 

  

CO₂-Emissionen 

Das energetische Konzept führt zu sehr geringen CO₂-Emissionen von ca. 11,6 kg CO2eq/m²a 

  

Weitere Nachhaltigkeitskriterien 

Ladeinfrastruktur für E-Mobilität 

Bereitstellung von E-Mofas und E-Jugendmobil 

  

Projektverantwortung 

Energiestadt Lichtenau 

Bürogebäude Brüggemann in Neuenkirchen

Merkmale  

Dreigeschossiger Neubau mit 1.368 m² Gesamtfläche 

Fertigstellung 2023 

  

Hoher Wärmeschutzstandard der Gebäudehülle 

Gebäudestandard Effizienzhaus 40 

  

Effiziente Haustechnik 

Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung 

Heizung und Kühlung über zwei Luft-Wasser-Wärmepumpe und Decken-Metallstrahlplatten 

Warmwasserversorgung dezentral über elektrische Durchlauferhitzer 

39,2 kWp Photovoltaikanlage 

Beleuchtung ausschließlich über LED-Lampen 

 

Hoher Nutzerkomfort 

Akustikdecken und erhöhter Schallschutz  

Offene Bürogestaltung mit modernen Arbeitsplätzen und Ruhebereichen 

Bistro 

 

Weitere Nachhaltigkeitskriterien 

DGNB-Zertifizierung in Platin angestrebt 

3D-Holzmodulbauweise 

 

CO₂-Emissionen 

Das energetische Konzept in Verbindung mit der CO2-armen Holzbauweise führt zu sehr geringen CO₂-Emissionen von ca. 8,1 kg CO2eq/m²a 

  

Projektverantwortung 

SAINT-GOBAIN Brüggemann Holzbau GmbH 

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Ihr Kontakt

Gabriele Siedentop

Fachexpertin Wärme & Gebäude

Tel: +49 211 8220 864-89

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