Photovoltaik auf Freiflächen: NRW.Energy4Climate veröffentlicht Leitfaden

30.03.2023

Die Landesregierung will den Photovoltaik-Ausbau bis zum Jahr 2030 auf 18 bis 24 Gigawatt verdrei- bzw. vervierfachen. Dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn Solaranlagen nicht nur auf Dächern, sondern auch auf Feldern, auf Brachflächen, entlang von Schienenwegen oder an Randstreifen von Autobahnen errichtet werden. Um den Ausbau zu unterstützen, veröffentlicht NRW.Energy4Climate den Leitfaden „Photovoltaik auf Freiflächen“. Kommunen, Flächeneigentümer:innen und Vorhabenträger:innen finden hier einen Überblick darüber, was bei der Planung und dem Betrieb von PV-Freiflächenanlagen beachtet werden muss.

Ende 2021 gab es in Deutschland insgesamt über 2,2 Millionen PV-Anlagen mit einer Nennleistung von mehr als 59 Gigawatt. Diese Anlagen produzierten 49 Terawattstunden Strom – das entspricht rein rechnerisch dem Strombedarf von mehr als zwölf Millionen Haushalten. Freiflächen-Photovoltaik hat in NRW an der installierten Leistung derzeit aber nur einen Anteil von etwa fünf Prozent. Das ist zu wenig, wenn Nordrhein-Westfalen bis 2045 klimaneutral sein will. Die Landesregierung will den PV-Ausbau insbesondere auf Freiflächen deswegen in den nächsten Jahren voranbringen.

 

Das lohnt sich, denn Freiflächen-Photovoltaik hat gegenüber anderen Technologien einige wichtige Vorteile:

  • PV-Freiflächenanlagen können aufgrund ihrer gesunkenen Investitionskosten und der technologischen Fortschritte mittlerweile kostengünstig Strom erzeugen.
  • Kommunen können nach § 6 EEG 2023 an den Erträgen der PV-Anlage beteiligt werden und so einen unmittelbaren Nutzen aus den Anlagen erhalten.
  • Die Errichtung und der Betrieb von Freiflächen-PV steigert regionale Wertschöpfungseffekte und macht eine Region attraktiver für Unternehmen. Denn grüner, kostengünstiger Strom ist ein entscheidender Standortfaktor.
  • Im Vergleich zu anderen Energieträgern ist der Flächenbedarf von PV-Freiflächenanlagen geringer. Gleichzeitig weisen solche Anlagen hohe Energieerträge je Hektar auf. Aktuell liegt der Flächenbedarf der Technologie bei etwas unter einem Hektar je MW installierter Leistung – Tendenz sinkend.
  • PV-Freiflächenanlagen können am Ende ihrer Nutzungsdauer einfach und kostengünstig rückgebaut werden. So sind die entsprechenden Flächen vergleichsweise schnell für eine Weiternutzung frei. Außerdem können bei guter, naturverträglicher Planung der Anlagen Rückzugsgebiete für heimische Tierarten entstehen und die lokale Flora berücksichtigt werden.

 

Der Leitfaden gibt einen Überblick über die einzelnen Projektierungs- und Planungsschritte einer PV-Freiflächenanlage: Hierzu gehören die Vorplanung (Flächenauswahl und -kulisse), der Prozess der Bauleitplanung, der Prozess des Baugenehmigungsverfahrens, die Themen Bau und Betrieb der Anlage sowie die unterschiedlichen Vermarktungsmodelle.

 

Hier geht es zum Leitfaden „Photovoltaik auf Freiflächen“