Länderübergreifender Austausch zum Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft

29.03.2023

Eine Veranstaltung von NRW.Energy4Climate Mitte März hat erneut gezeigt: zwischen den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen gibt es großes Potenzial und Interesse, gemeinsam den erforderlichen Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft voranzutreiben.

Am ersten Tag der Veranstaltung „Accelerating the European Hydrogen Economy through cooperation between North Rhine-Westphalia and the Netherlands“ konnten die Teilnehmenden im Rahmen einer Werksbesichtigung bei Thyssenkrupp Steel Europe und dem Projekt Carbon2Chem Einblicke in den aktuellen Stand des Vorhabens und die bis 2045 geplanten klimaneutralen Produktionsprozesse des Unternehmens erhalten. Thyssenkrupp Steel Europe ist der größte europäische Stahlproduzent und hat derzeit einen Anteil von 2,5 Prozent an den gesamtdeutschen Emissionen. Der anschließende Netzwerkabend mit Begrüßungsworten von Willemijn van der Toorn, Konsulin des Generalkonsulats des Königreichs der Niederlande in Düsseldorf sowie Samir Khayat, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate, hat einen ersten Austausch zu aktuellen Entwicklungen und Projekten angestoßen.  

Der zweite Tag der Veranstaltung zielte darauf ab, in einem Workshop mögliche EU-Förderprogramme für grenzüberschreitende Kooperationen vorzustellen und im World Café-Format mit den Teilnehmenden drei Themen zu diskutieren:

  • Wie kann ein grenzüberschreitendes Wasserstoffökosystem aufgebaut werden, das Angebot und Nachfrage deckt?
  • Welche technologischen Entwicklungen können den Markthochlauf weiter ankurbeln?
  • Und wie kann die Wirtschaftlichkeit von H2-Projekten zwischen NRW und den Niederlanden gesteigert werden?

 

In den Diskussionen zeigte sich, dass durch die gemeinsamen Stärken der Nachbarn, wie bestehende Gasleitungen, Speicherkapazitäten und Importzentren, durch die große Nachfrage der Industrie sowie durch die bereits starken wirtschaftlichen Beziehungen die Basis für eine noch stärkere Zusammenarbeit gegeben ist. Es hat sich aber auch gezeigt, dass es weiterhin konkreter und technischer Fortschritte entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette bedarf. Hierzu gehören zum Beispiel ein beschleunigter Markthochlauf von Elektrolyseuren, die Standardisierung von Komponenten und die Notwendigkeit, Technologieanbieter frühzeitig in Vorhaben zu integrieren, damit Produktentwicklungen schneller in die Praxis überführt werden können. Zur verbesserten Wirtschaftlichkeit von Wasserstoffprojekten sind außerdem klare regulatorische Rahmenbedingungen zur Absicherung privater Investitionen im Bereich Infrastruktur, Produktion und Anwendung, langfristig niedrigere Produktionskosten und gleichzeitig eine breitere Akzeptanz der Konsumenten für kurz bis mittelfristig höhere Preise notwendig.  

 

Um diese Herausforderungen anzugehen und den Aufbau einer grenzüberschreitenden niederländisch-deutschen Wasserstoffwirtschaft zu unterstützen, ist es wichtig, weiterhin einen gemeinsamen und transparenten Dialog zwischen allen Gliedern der Wertschöpfungskette zu fördern. Hierfür plant NRW.Energy4Climate weitere Aktivitäten.

 

Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Botschaft des Königreichs der Niederlande in Berlin, dem niederländischen Industrieverband FME, der niederländischen Elektrolyse Plattform EMP, der Deutsch-Niederländischen Handelskammer (DNHK) und NRW.Energy4Climate durchgeführt.