Aus den Regionen: Radtour durch Geschichte und Zukunft der Energiewende
26.07.2023
Am 27. August startet die Radtour „Energiewende erFAHREN“ des Landesverbands für Erneuerbare Energien (LEE) NRW zum dritten Mal. Die Teilnehmenden radeln dieses Jahr in sieben Tagen von Heiden im Münsterland über Hessen bis ins bayerische Nürnberg. Anlass für die Wahl der Route bieten unter anderem die anstehenden Landtagswahlen in Hessen und Bayern. Zu den Unterstützer:innen der Aktion zählt auch der Hersteller von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen 2G Energy AG, ansässig in der Gemeinde Heek im Münsterland.
Interview mit Stefan Liesner, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei der 2G Energy AG und Mitorganisator der Radtour
Wie kann eine Radtour durch die Republik die Energiewende vorantreiben und positive Klimakommunikation bewirken?
Die Radtour hat den Riesencharme, dass wir das Thema Energiewende – zu dem es zuletzt auch anlässlich der damit verbundenen Gesetzesvorhaben viele aufgeheizte Debatten gab – auf eine sympathische Basis stellen, mit der sich jeder identifizieren kann. Das äußerst heterogene Teilnehmerfeld mit Vertretern diverser Technologien und Branchen in Kombination mit den verschiedensten Stopps und Projekten zeigt, dass Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit eben nur funktionieren, wenn man Technologien und Lösungsansätze miteinander kombiniert. Zudem hat sich die Tour „Energiewende erFAHREN“ inzwischen zu einer regelrechten Plattform entwickelt, in der man Ideen und Projekte technologieübergreifend diskutieren kann. Schlussendlich führt das dazu, dass wir in dieser Konstellation zunehmend Gehör in der Politik finden, weil wir eben genau diesen Schulterschluss demonstrieren. Die Zusage verschiedener Landesminister:innen an verschiedenen Standorten spricht sicherlich Bände.
Bei den Radtouren werden auch einige Projekte aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien angefahren. Welche Stationen sind dieses Jahr auf dem Weg nach Nürnberg geplant und auf welche freuen Sie sich besonders?
Der Charme der Tour ist die Verschiedenartigkeit der Projekte, die zeigt, dass die Energiewende die effiziente Kombination aus verschiedensten Technologien ist. Das übergeordnete Highlight ist daher die Vielfältigkeit der Stopps an sich. In Ergänzung zu den klassischen Wind-, PV-, Biogas und Wasserkraftprojekten haben wir dieses Mal auch versucht, die Geschichte der Energiewende und deren Zukunft mit aufzunehmen – so werden wir dieses Mal auch Einblicke in den historischen Bergbau und den Rückbau der Atomenergie bekommen. Als „trauriges Highlight“ steht ein Besuch im Ahrtal an, wo wir uns ein Bild von den Auswirkungen des Klimawandels machen werden. Ich denke, dass die Eindrücke dieses Stopps große Emotionen – aber auch Motivation hervorrufen werden. Ansonsten freuen wir uns alle auf das Finale in Bayern, wo es ja durchaus noch einen gewissen Nachholbedarf bei der Windenergie gibt. Hier sind wir alle sehr auf die politischen Diskussionen am letzten Abend gespannt.
Wer kann an der Radtour teilnehmen? Ist es möglich, etappenweise mitzufahren?
Die Radtour ist prinzipiell für jeden offen, der sich mit der Energiewende identifiziert und der Spaß am Radfahren hat. Auf der Webpage des Landesverband Erneuerbare Energien NRW kann sich jeder registrieren. Ein etappenweises Mitfahren ist sogar explizit erwünscht und wir freuen uns über jeden Einzelnen, der uns ein paar Kilometer auf dem Weg Richtung Nürnberg begleitet. Schon auf den letzten Touren haben uns immer wieder Einzelpersonen oder Gruppen von besuchten Unternehmen oder Verbänden begleitet, um Teil des Ganzen zu sein. Am Ende geht es darum, die Energiewende in der Öffentlichkeit als ein Projekt zu präsentieren, das Spaß macht und an dem sich jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten beteiligen kann. Das möchten wir sinnbildlich durch die Radtour ermöglichen.
In der Rubrik „Aus den Regionen“ stellen unsere NRW.Klimanetzwerker:innen aktuelle und innovative Projekte aus ihren Regionen vor