Wasserstoff als Brücke in die Zukunft: NRW stärkt Energiepartnerschaften mit Portugal und Spanien
27.11.2024
Gemeinsam mit Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur und einer Delegation aus Politik und Wirtschaft ist NRW.Energy4Climate Anfang November nach Portugal und Spanien gereist, um Potenziale und Kooperationen für mögliche Wasserstoffprojekte vor Ort und Importe nach Nordrhein-Westfalen auszuloten.
Bereits heute erfolgt die Stromerzeugung in Portugal und Südspanien zu 85 beziehungsweise 61 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Die geografischen und klimatischen Vorteile in Südeuropa bieten ideale Bedingungen für den iberischen und internationalen Wasserstoffmarkt und die Einspeisung ins europäische Wasserstoffnetz. Mit einer geplanten Elektrolysekapazität von zwei bis 2,5 Gigawatt bis 2030 hat Portugal sich ehrgeizige Ziele gesetzt.
Projekte wie MadoquaPower2X (500 Megawatt) und Nazaré Green Hydrogen Valley (600 Megawatt) sind nur einige Beispiele der ersten bis 2030 geplanten Vorhaben. In Spanien stellt Andalusien eine der führenden Regionen beim Wasserstoffhochlauf dar. Bis 2030 sind 3,7 Gigawatt Elektrolysekapazität geplant, was einem Drittel der gesamten spanischen Kapazität in Höhe von elf Gigawatt und einer Produktion von 200.000 Tonnen jährlich entspricht. Ein zentrales Projekt stellt das Andalusian Green Hydrogen Valley mit einer geplanten Elektrolysekapazität von zwei Gigawatt dar. Insgesamt sind in Andalusien Investitionen von mehr als 5.000 Milliarden Euro geplant.
Der Hafen von Sines in Portugal und der Hafen in Huelva in Andalusien, die im Laufe der Reise besucht wurden, stellen zukünftige Wasserstoff-Hubs mit großer Bedeutung für den südeuropäischen Raum dar und können potenziell eine wichtige Rolle für Wasserstofftransporte und -importwege nach Nordrhein-Westfalen spielen. Insbesondere der Aufbau einer gemeinsamen Infrastruktur sowie der Technologietransfer stellen bedeutende Themen für die zukünftige Zusammenarbeit mit Nordrhein-Westfalen dar.
Besiegelung einer erfolgreichen Zusammenarbeit
Um diese zu stärken, unterzeichneten das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und das portugiesische Umwelt- und Energieministerium eine gemeinsame Absichtserklärung zur Wasserstoffentwicklung. Sie stellt einen wichtigen Schritt zur Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit, für den Ausbau einer europaweiten resilienten Wasserstoffwirtschaft und die Förderung von Handels- und Investitionsmöglichkeiten dar.
Ein weiteres Zeichen der engen Kooperation wurde durch ein Memorandum of Understanding (MoU) zwischen den Häfen Duisburg, Sines und Rotterdam sowie dem Projektentwickler Madoqua Renewables gesetzt. Die Partnerschaft fördert gemeinsame Infrastrukturprojekte, die einen europäischen Wasserstoff-Korridor schaffen sollen, um die Versorgung mit grünem Wasserstoff auch in Nordrhein-Westfalen langfristig zu sichern. Ein weiteres geplantes Multi-Stakeholder-MoU zwischen Madoqua Renewables, NRW.Energy4Climate und einigen Delegationsteilnehmer:innen zielt auf die Etablierung und Förderung einer gemeinsamen institutionellen Zusammenarbeit ab, um eine zuverlässige und effiziente Lieferkette für grüne Wasserstoffderivate von Portugal in die Niederlande und nach Deutschland und für CO2 von Portugal und Deutschland in die Niederlande zu schaffen. Die Vereinbarung wird zu den Dekarbonisierungsbemühungen der beteiligten Länder beitragen und die Entwicklung von Wasserstoff- und Kohlenstoffabscheidungstechnologien sowie von Speicherungstechnologien fördern.
Eine gemeinsame Vision für eine klimafreundliche Zukunft
Partnerschaften mit Ländern wie Portugal und Spanien bilden die Grundlage für stabile Wasserstoff-Wertschöpfungsketten und die langfristige Entwicklung eines europäischen Wasserstoffnetzwerks. Mit diesen neuen Kooperationen und Erkenntnissen wird NRW.Energy4Climate weiter auf Klimaneutralität hinarbeiten und zeigen: Die Energiewende gelingt nur gemeinsam.