Schwimmende Solaranlage in Bislich

Erneuerbare Energie und Solarstrom vom Baggersee

In Bislich, einem kleinen Stadtteil von Wesel, befindet sich seit 2024 auf einem Baggersee eine der größten schwimmenden Photovoltaikanlagen des Landes.

Der überwiegende Teil des Solarstroms, der von der PV-Anlage auf dem künstlich – durch Rohstoffgewinnung – geschaffenen Gewässer gewonnen wird, wird direkt im Kieswerk Ellerdonk der Holemans Gruppe genutzt und leistet somit einen unmittelbaren Beitrag für die Energiewende in NRW: Der Primärenergiebezug aus dem Netz zum Betrieb der Rohstoffgewinnung wird erheblich gemindert und überschüssige Energie außerhalb der Betriebszeiten geht ins öffentliche Netz. 

Herausforderung
Für das Erreichen der Klimaziele ist u. a. das Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien entscheidend. Können hierfür auch Betriebsflächen in Anspruch genommen werden, die bisher anderen Zwecken gedient haben, dann erschließen sich oft vorteilhafte Synergien. Vorhandene Infrastrukturen wie Mittelspannungsleitungen und Netzzugänge können genutzt werden, gleichzeitig entsteht kein weiterer Flächenverbrauch. Gerade in einem dicht besiedelten Bundesland wie Nordrhein-Westfalen sollte diese Flächenkonkurrenz nicht vernachlässigt werden. Schwimmende Solaranlagen, auch Floating-Photovoltaik genannt, auf künstlichen Gewässern können dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Sie bieten die Möglichkeit der Flächenknappheit zu begegnen, indem sie bislang als Betriebsgelände genutzte Wasserflächen einer mehrfachen Nutzung zuführen und für die Erzeugung Erneuerbarer Energie erschließen.

 

Ziele des Projektes
Für das Kieswerk in Bislich stellt die Photovoltaikanlage eine Investition in Nachhaltigkeit und die Zukunft dar. Umweltfreundlicher Strom, lokal produziert, zu planbaren Kosten. Ein großer Teil des Strombedarfs des Kieswerks wird zukünftig mit der Kraft der Sonne erzeugt. So leistet das Kieswerk einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz in NRW und sichert sich gleichzeitig anteilig gegen schwankende Strompreise im Markt ab.

 

Besonderheit
Die Anlage ist nach § 22 LWG und § 35 Abs. 1 Nr. 3 BauGB als Nebenanlage zum Kieswerk – noch vor Inkrafttreten des sog. Osterpakets der Bundesregierung – genehmigt. Nach heute gültigem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) wäre eine Anlage in dieser Größe auf dem Ellerdonksee nicht genehmigungsfähig.

 

Erfolge/Wirkung
Ungefähr fünf Millionen Kilowattstunden Strom kommen zukünftig direkt vom Wasser. Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von mehr als 2.000 Haushalten. Auf diese Weise können über 2.100 Tonnen Kohlenstoffdioxid im Jahr eingespart werden.

„Die schwimmende Solaranlage, die im Mai 2024 in Wesel-Bislich in Betrieb genommen wurde, ist ein gutes Beispiel dafür, wie durch die Technologie Floating-PV für andere Zwecke genutzte Flächen sinnvoll mehrfach genutzt werden können. Ich hoffe, dass wir zukünftig noch mehr Photovoltaikanlagen auf Gewässern in NRW und Deutschland sehen werden.“

Jonas Klamka, Projektmanager Energiewirtschaft, NRW.Energy4Climate

Fazit
Schwimmende PV-Anlagen können einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in NRW leisten. Der erzeugte Solarstrom kann meist direkt vor Ort genutzt werden und bietet damit langfristige Planungssicherheit für die Energiekosten des ansässigen Betriebs. Gleichzeitig werden bisher weitgehend ungenutzte Flächen für den Ausbau Erneuerbarer Energien effektiv erschlossen, bzw. einer mehrfachen Nutzung zugeführt.

5

Millionen Kilowattstunden Stromertrag jährlich

Thema:

Floating-PV

 

Mehr erfahren

auf unserer Seite zur Freiflächen-PV

Ihr Kontakt

Portrait des Projektmanagers für Energiewirtschaft Jonas Klamka.

Jonas Klamka

Referentin Photovoltaik

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Alexandra Hahn

Pressekontakt l Referentin Kommunikation

Tel: +49 211 8220 864 88

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