Sanierungssprint für Einfamilienhaus

In nur vier Wochen wird ein 60er-Jahre-Haus in Köln-Dellbrück energieeffizient 

Sanierungen gelten als langwierig, aufwendig und kostenintensiv. Ein Sanierungssprint dagegen zielt durch Prozessoptimierungen auf das Gegenteil ab. Das Pilotprojekt in Köln-Dellbrück beweist, dass energetisches Sanieren schnell, verlässlich und effizient umsetzbar ist.  

Bis 2045 müssen vier Millionen Bestandswohngebäude in NRW klimaneutral sein. Dazu muss auch der Wärmeverbrauch der bestehenden Gebäude sinken – in erster Linie durch energetische Sanierungen. Dass diese schnell und kosteneffizient umsetzbar sind, zeigt ein Projekt in Köln-Dellbrück. 

Turbo-Sanierung zum Effizienzhaus 

In einer Rekordzeit von nur vier Wochen wurde das aus den 1960er-Jahren stammende Einfamilienhaus umfassend energetisch saniert: Das Haus bekam moderne Fenster und Türen, eine Fußbodenheizung und auf dem Dach eine Photovoltaikanlage. Fassade, Dach und Kellerdecke wurden gedämmt, die derzeitige Öl-Heizung durch eine Wärmepumpe ersetzt und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert. Auf diese Weise wurde aus dem 60-er-Jahre-Haus ein Effizienzhaus-55-Standard mit Erneuerbare-Energien-Klasse und der Energiebedarf des Gebäudes in nur 28 Tagen um 80 Prozent gesenkt. 

Gewerkeübergreifendes Konzept

Möglich wurde das durch das von dem Ingenieur Roland Meyer stammende Konzept des Sanierungssprints, das bei dem Pilotprojekt nun erfolgreich zum ersten Mal auch in NRW zum Einsatz kam. Das Projekt war eines von drei Gewinnern des Wettbewerbs „Sanierungssprint.NRW" der NRW-Landesregierung. 
Damit das Haus vollständig – vom Heizungskeller bis zur PV-Anlage auf dem Dach – in einer Kernphase von nur vier Wochen energieeffizient saniert werden konnte, erstellte das Kölner Planungsbüro INDICAMUS einen eng getakteten, gewerkeübergreifenden Bauzeitenplan und ein Logistikkonzept, das dafür sorgte, dass alle Materialien termingerecht auf der Baustelle sind. So konnten die sieben unterschiedlichen Handwerksbetriebe zeitsparend parallel auf der Baustelle tätig sein. Der Sanierungscoach koordinierte alle Gewerke und fungierte als zentraler Ansprechpartner, auch für die Hausbesitzer. Die gut koordinierte Kommunikation, mit täglichen Besprechungen und gemeinsamen Mittagessen, trug darüber hinaus zu einer guten Teamarbeit und Atmosphäre auf der Baustelle bei. 

“Als Sanierungscoach können wir unsere Kundinnen und Kunden ganzheitlich, gewerkeübergreifend und individuell begleiten – von der ersten Idee bis zur Umsetzung. Diese umfassende Betreuung macht die energetische Sanierung nicht nur effizienter, sondern auch greifbarer und attraktiver. Wir hoffen, mit dem Konzept noch vielen Eigentümer:innen helfen zu können.” 

Lennart Feldmann, Geschäftsführer INDICAMUS

Fazit 

Ohne energetische Sanierungen wird die Wärmewende in Nordrhein-Westfalen nur schwer umsetzbar. Innovative Konzepte wie der Sanierungssprint haben das Potenzial, die niedrige Sanierungsrate bei Ein- und Zweifamilienhäusern aus den 50er bis 80er-Jahren zu erhöhen. 

80

Prozent des Energiebedarfs gesenkt

Thema:

energetisches Sanieren

 

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in der Studie zum Sanierungssprint der Agora Energiewende

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über die Online-Weiterbildung zum Sanierungschoach

Einfamilienhaus vor Sanierungssprint

Vorher: Das Reihenendhaus in Köln-Dellbrück von 1965 vor dem Sanierungssprint

Einfamilienhaus nach Sanierungssprint

Das Reihenendhaus nach dem Sanierungssprint, u.a. mit modernen Fenstern und Türen und PV-Anlage auf dem Dach

Isabel Brähler

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