ChemCycling by BASF

Neue Produkte aus chemisch recycelten Kunststoffabfällen für Anwendungen herzustellen, die hohen Ansprüchen an Effizienz, Qualität und Hygiene haben, ist das Ziel des von BASF im Jahr 2018 gestarteten Projekts „ChemCycling“*. Dazu arbeitet BASF mit Technologiepartnern zusammen, die Kunststoffabfälle in einen sekundären Rohstoff (Pyrolyseöl) umwandeln. Dieses Öl kann am Beginn der Wertschöpfungskette in die Produktion der BASF eingespeist werden, wodurch der Einsatz fossiler Rohstoffe reduziert wird.

Nur etwas weniger als die Hälfte der sechs Millionen Tonnen Kunststoffabfall pro Jahr werden laut Umweltbundesamt in Deutschland bislang recycelt. Der Rest ist gemischt, verunreinigt oder mehrschichtig aufgebaut, sodass diese Abfälle bislang in der Regel energetisch durch Verbrennung verwertet werden. Mit Hilfe des chemischen Recyclings lassen sich bisher nicht recycelte Kunststoffabfälle jedoch in neue chemische Rohstoffe umwandeln. Die Bausteine der Kunststoffe bleiben so dem Wertstoffkreislauf erhalten.

Innovation: Recyclen statt Verbrennen

Im Projekt ChemCycling kommt das thermochemische Verfahren der Pyrolyse zu Einsatz. Bei diesem Verfahren entsteht durch Erhitzen unter Sauerstoffausschluss aus Kunststoffabfall Pyrolyseöl. Dieses wird weiter aufgereinigt und gemeinsam mit fossilen Rohstoffen zum Beispiel im Steamcracker der BASF eingesetzt. Der Steamcracker spaltet bei etwa 850 Grad Celsius die Rohstoffe auf. Dabei entstehen im Wesentlichen Ethylen und Propylen. Diese Chemikalien bilden ihrerseits die Basis für die Herstellung von neuen Kunststoffen.

Zurzeit arbeitet BASF gemeinsam mit ihren Partnern an der Weiterentwicklung der Technologie und an der Übertragbarkeit in einen großindustriellen Maßstab.

 „ChemCycling kann als innovative Ergänzung zu bestehenden Recyclingprozessen dazu beitragen, dass auch in Anwendungen mit hohen Qualitätsanforderungen mehr rezyklierte Materialien eingesetzt werden.“

Dr. Christian Lach, Leiter Projekt ChemCycling bei BASF

50%

weniger CO2-Ausstoß.

Dr. Andreas Kicherer mit einer Probe Pyrolyseöl aus Kunststoffabfällen vor dem Steamcracker

Dr. Andreas Kicherer mit einer Probe Pyrolyseöl aus Kunststoffabfällen vor dem Steamcracker. © BASF

Effizienz: Vielfältige Produkte

Von transparenten Kühlschrankmaterialien über Käseverpackungen bis zu Isolierboxen für den Gesundheitsbereich oder Automobilteile – die Anwendungsmöglichkeiten für Produkte auf Basis von chemisch recycelten Kunststoffen sind vielfältig. Dies hat BASF gemeinsam mit Kunden aus unterschiedlichen Industrien durch die Herstellung von Prototypen bereits gezeigt. Seit 2020 sind zudem die ersten kommerziellen Produkte auf dem Markt. Durch ein Massenbilanzverfahren wird den im Produktionsnetzwerk hergestellten Produkten der jeweilige Recycling-Anteil zugeordnet. Das Verfahren wird von unabhängigen Dritten auditiert. Die Produkte sind nicht von den aus fossilen Rohstoffen hergestellten Produkten zu unterscheiden und können damit in anspruchsvollen Anwendungen eingesetzt werden.  

Effekt: Weniger fossile Rohstoffe

Durch das Recycling von Kunststoffmüll reduziert sich der Anteil der energetischen Verwertung. Laut Lebenszyklusanalyse werden dabei 50 Prozent weniger CO2 ausgestoßen als bei der Verbrennung dieser Abfälle. Gleichzeitig werden durch den Einsatz von recycelten Rohstoffen fossile Rohstoffe eingespart, da statt fossilem Erdöl das neu gewonnene Pyrolyseöl eingesetzt wird.

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* ChemCycling ® ist eine in der EU registrierte Warenmarke (Registered Trademark)

Ihre Ansprechpartner

Claudia Neumair

Global Communications Petrochemicals, BASF

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