Eine beliebte Lösung für die Realisierung von Ladeinfrastruktur bei nicht ausreichender Netzkapazität ist der Einsatz eines Lademanagements. Der Begriff Lademanagement bezieht sich auf eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Ausgestaltung des gesteuerten Ladens.
Die einfachste Möglichkeit ist hier das statische Lastmanagement, wobei die verfügbare Leistung auf die Anzahl der Ladepunkte oder der ladenden Fahrzeuge verteilt wird. Neben dieser einfachen Möglichkeit ist auch eine Vielzahl weiterer Leistungsverteilungen möglich.
Es können einzelne Fahrzeuge oder Ladepunkte priorisiert werden, an denen immer die maximale Leistung zur Verfügung steht und andere, an denen nur das Residuum der Leistung angeboten wird. Haben die priorisierten Fahrzeuge dann ihren maximalen oder den angestrebten Ladezustand/SOC („state of charge“) erreicht, wird anderen Fahrzeugen wieder mehr Ladeleistung zur Verfügung gestellt. Dabei kann die Priorisierung der Fahrzeuge anhand der Reihenfolge des Anschlusses erfolgen oder aber nach beliebigen anderen Regeln. Sind die Fahrzeiten und -strecken bekannt, kann die Leistung effizient genau nach Bedarf verteilt werden.
Welche Regeln hier möglich sind, ist vom jeweiligen Lademanagementanbieter abhängig. Vor dem Erwerb eines solchen Systems sollte daher darauf geachtet werden, welche Anforderungen gestellt werden. Aufgrund der Vielzahl an Anbietern sind bereits für viele Anwendungsfälle fertige Lösungen am Markt.
Praxisbeispiel:
Im Rahmen verschiedener sogenannter Reallabore, die die Netze BWdurchgeführt hat, zeigte sich, dass der Einsatz eines Lademanagements im Bereich des Heimladens die Ladezeiten nur geringfügig verlängerte und eine hohe Akzeptanz erfuhr.