Übertragungsnetze sind zentral für die Energieversorgung der Zukunft
Übertragungsnetze gewährleisten eine sichere Versorgung mit Strom. Da Strom nicht im Netz speicherbar ist, sorgen sie kontinuierlich für die Balance aus Erzeugung und Verbrauch. Übertragungsnetze können Erneuerbare Energien über weite Strecken transportieren und damit teilweise die volatile Erzeugung ausgleichen. Durch den steigenden Anteil Erneuerbarer Energien haben sich die Aufgaben der Übertragungsnetze geändert. Sie bleiben ein wichtiger Teil des Energiesystems der Zukunft, da sie:
- Strom aus Erneuerbaren Energien dahin transportieren, wo er gebraucht wird,
- Nord- und Süddeutschland verbinden und einen gemeinsamen Energiemarkt mit den Nachbarländern ermöglichen,
- Windstrom aus Offshore-Anlagen ins Inland – auch nach Nordrhein-Westfalen – bringen und
- Netzqualität, -stabilität und Versorgungssicherheit gewährleisten durch den effizienten Einsatz verschiedener Systemdienstleistungen im Verbund, wie beispielsweise Schwarzstartfähigkeit und Kurzschlussleistung.
Netzstabilität trotz volatiler Erneuerbarer Energien
Schon heute müssen Übertragungsnetzbetreiber verstärkte Anstrengungen unternehmen, um die Netzstabilität im Zeitalter Erneuerbarer Energien zu gewährleisten. So ergreifen Netzbetreiber im Rahmen des Netzengpassmanagement eine Vielzahl von stabilisierenden Maßnahmen wie beispielsweise Redispatch und Einspeisemanagement.
Im bis September 2021 geltenden Redispatch wiesen Übertragungsnetzbetreiber große, konventionelle Kraftwerke ab zehn Megawatt installierter Leistung an, die geplante Stromproduktion zwischen verschiedenen Kraftwerken zu verschieben, um Netzengpässe zu verhindern. Das nun geltende weiterentwickelte Redispatch 2.0 betrifft Anlagen ab 100 Kilowatt installierter Leistung schließt Erneuerbare Energien und KWK-Anlagen mit ein. Neben Übertragungsnetzbetreibern können nun auch Verteilnetzbetreiber Redispatch anweisen.
Um Maßnahmen des Netzengpassmanagements zu reduzieren und gleichzeitig die Netzstabilität zu erhalten, existieren bereits mehrere Lösungsansätze:
- Bedarfsgerechter Netzausbau
- Verstärkter Ausbau von Speichermöglichkeiten
- Ganzheitliche Betrachtung der Energie und Kopplng innerhalb der Sektoren, Wärme, Industrie und Verkehr (Sektorenkopplung)
- Flexible Gestaltung der Stromnachfrage im Sinne des Demand Side Management.