Zuverlässige Importketten für Wasserstoff für die klimaneutrale Transformation
11.12.2024
Im Zuge der Transformation werden zukünftig insbesondere Industrieunternehmen in NRW große Mengen an Wasserstoff benötigen. Um den Bedarf zu decken, setzt NRW auch auf Importe aus dem In- und Ausland. Wie der Aufbau zuverlässiger Importketten für die benötigten Wasserstoffmengen gelingen kann, diskutieren Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft heute (11. Dezember 2024) in Duisburg bei der Fachtagung „Wasserstoffimporte für NRW“. Die Veranstaltung wird organisiert von H2.NRW – der bei NRW.Energy4Climate angesiedelten Wasserstoffleitstelle des Landes Nordrhein-Westfalen.
Mit der Genehmigung zum Aufbau des deutschlandweiten Wasserstoffkernnetzes vor wenigen Wochen wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht: Rund 9.000 Kilometer Pipeline-Infrastruktur, davon ein großer Anteil in NRW, sollen in Zukunft Wasserstoff in die Industrieregionen bringen. Wichtige Voraussetzung dafür bleibt eine zuverlässige Versorgung mit den benötigten großen Mengen: Nordrhein-Westfalen erwartet laut der Energie- und Wärmestrategie des Landes im Jahr 2045 eine Wasserstoffnachfrage in Höhe von 129 bis 179 Terawattstunden pro Jahr. Etwa 90 Prozent dieses Bedarfs wird Nordrhein-Westfalen Berechnungen der Landesregierung zufolge sowohl aus anderen Bundesländern als auch über die Weltmärkte importieren müssen.
„Wir wollen Nordrhein-Westfalen zu Europas erster klimaneutralen Industrieregion machen. Damit dies gelingt, müssen Unternehmen Zugang zu Wasserstoff erhalten. Nordrhein-Westfalen verfügt mit seiner zentralen Lage und den bestehenden engen Partnerschaften zu Nachbarländern über ideale Ausgangsbedingungen für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft. Mit unserem kürzlich veröffentlichten Wasserstoff-Importkonzept und dem Aufbau neuer internationaler Kooperationen positionieren wir Nordrhein-Westfalen als attraktiven Partner in diesem neuen Weltmarkt“, so Silke Krebs, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW.
„Für eine erfolgreiche Energiewende und Industrietransformation werden wir große Mengen an Wasserstoff benötigen. Wir schaffen mit dem Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft etwas völlig Neues. Klar, dass dies auch Herausforderungen mit sich bringt – Meilensteine wie das Wasserstoffkernnetz und die bereits angelaufenen Projekte und internationalen Partnerschaften zeigen aber, dass es gelingen kann“, betont Christian Mildenberger, Geschäftsführer der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz NRW.Energy4Climate. „Mit der bei unserer Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz angesiedelten Wasserstoffleitstelle des Landes H2.NRW bieten wir eine zentrale Anlaufstelle und treiben den Hochlauf voran“, so Mildenberger.
Partnerschaften für den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft
Neben der Vorstellung zukünftig möglicher Importketten, Umsetzungszeiträume und bereits angelaufener Projektpartnerschaften steht das Ende Juli vom Land Nordrhein-Westfalen veröffentlichte Wasserstoff-Importkonzept im Fokus der Veranstaltung. Es soll den Aufbau internationaler Lieferkooperationen strategisch unterstützen. Partnerschaften im Bereich Wasserstoff bestehen auf Landesebene bereits mit Belgien, den Niederlanden, Frankreich (Hauts-de-France), Portugal, Spanien sowie dem Vereinigten Königreich, insbesondere Schottland. NRW.Energy4Climate hat zudem Kooperationen mit dänischen und norwegischen Partnerorganisationen unterzeichnet. Insbesondere mit den Nachbarländern Niederlande und Belgien pflegt NRW enge, langjährige Partnerschaften: An den Landesgrenzen sind über das Wasserstoffkernnetz zentrale Anschlusspunkte für den Import und die Anbindung an die Nordseehäfen vorgesehen.
Landesgesellschaft bietet zentrale Anlaufstelle
Mit der bei NRW.Energy4Climate angesiedelten Wasserstoffleitstelle H2.NRW bietet das Land seit Anfang 2024 eine zentrale Anlaufstelle für alle Themen im Bereich der Wasserstoffwirtschaft. Damit unterstützt Nordrhein-Westfalen Unternehmen, Kommunen, Infrastrukturbetreiber, Mobilitätsanbieter, Wasserstoffproduzenten und weitere Akteurinnen und Akteure der Wasserstoffwirtschaft. Die Angebote und Maßnahmen reichen von Initialberatungen und Leitfäden für die Umstellung von Produktionsprozessen über Unternehmensreisen in Partnerländer bis zur strategischen Unterstützung des Themas auf politischer Ebene.
Mehr erfahren unter www.h2.nrw