World Hydrogen Summit in Rotterdam

15.05.2024

H2.NRW unterstützt den Austausch zum Aufbau einer internationalen Wasserstoffwirtschaft

Auf der Messe „World Hydrogen 2024 Summit & Exhibition“ vom 13. bis 15. Mai 2024 in Rotterdam, der weltweit größten Veranstaltung zum Thema Wasserstoff, kamen Vertreter:innen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Infrastruktur und Wissenschaft zusammen, um die neuesten Fortschritte und wegweisende Wasserstoffprojekte vorzustellen und gemeinsam an der Beschleunigung des Ausbaus der internationalen Wasserstoffwirtschaft zusammenzuwirken.

 

Trilaterales Forum mit den Niederlanden und Norwegen

Bei einem Side-Event „Trilaterales Forum zur Wasserstoffkooperation in Nordwesteuropa“ am 14. Mai 2024 diskutierten über 100 Expert:innen aus den Niederlanden, Norwegen und Deutschland über das Potenzial einer trilateralen Kooperation, die als Grundstein für einen europäischen Wasserstoffmarkt bis 2050 dienen soll. Das Forum organisierte NRW.Energy4Climate gemeinsam mit Innovation Norway, der norwegischen Botschaft in den Haag, der Netherlands Enterprise Agency (RVO) und der niederländischen Botschaft in Berlin.

Silke Krebs, Staatssekretärin im NRW-Wirtschaftsministerin, besuchte die Messe und nahm am Forum teil: „Nordrhein-Westfalen wird die klimaneutrale Transformation und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft nur gemeinsam mit internationalen Partnern schaffen” sagte Krebs. „Das uns in Rotterdam beim World Hydrogen Summit entgegengebrachte Interesse für unsere Akteurinnen und Akteure macht deutlich: Unser Wasserstoffökosystem überzeugt mit Kompetenzen und Ideen, die in der Welt benötigt werden. Gleichzeitig präsentieren wir uns als attraktiver Absatzmarkt und wertvoller Teil einer globalen Wasserstoffwertschöpfungskette. Wir setzen deshalb auf den Ausbau der internationalen Kontakte und bei NRW.Global Business und der Wasserstoff-Leitstelle H2.NRW bei NRW.Energy4Climate stehen dafür kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zur Verfügung.“ 

Das trilaterale Event zielte darauf ab, den Infrastruktur- und Lieferkettenaufbau in Nordwesteuropa zu unterstützen und zentrale Akteur:innen vorwiegend aus den Bereichen Industrie, Energie und Infrastruktur aus den drei Ländern zusammenzubringen. Unter anderem wurden hierbei Chancen und Herausforderungen für eine trilaterale Zusammenarbeit und den Aufbau von Wasserstoff-Wertschöpfungsketten diskutiert, sowie die zukünftige (Offshore-)Pipeline-Infrastruktur und die Rolle der Schiffs- und Hafeninfrastruktur erörtert.

Im Laufe des Workshops zeigte sich deutlich, dass der Aufbau der grenzüberschreitenden Infrastruktur in der Nordsee und die Bereitstellung von großen Mengen an emissionsarmem, preisgünstigem Wasserstoff Priorität für Infrastrukturanbieter und Abnehmer hat:

Statements von Firmenvertreter:innen des trilateralen Forums:

Helmie Better, Manager Business Development Hydrogen, Gasunie: „Internationale Verbindungen sind für den Aufbau und die Etablierung eines liquiden H2-Marktes unerlässlich. Die Integration und Verbindung der europäischen Märkte wird ein Schlüsselfaktor für den Erfolg sein: Wir müssen unsere Systeme so gestalten, dass keine Handelshemmnisse zwischen den Ländern entstehen. Wir sollten es von Anfang an richtig angehen.“

Dennis Wehmeyer, Head of Hydrogen & Sustainability bei Gascade: „Die geplante Offshore-Wasserstoff-Pipeline AquaDuctus wird der Nukleus für die Entwicklung einer Wasserstoffinfrastruktur in der Nordsee sein, um gleichzeitig Offshore-Wasserstoff und die Nachbarländer zu verbinden.“

Henrik Solgaard Andersen, VP for Global Hydrogen bei Equinor: „H2M Eemshaven ist ein perfekter Startpunkt für eine trilaterale Partnerschaft, um die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft in den Niederlanden und in Deutschland voranzubringen.“

Alexander Garbar, Head of of Corporate Development bei Port of Duisburg: „Die Energiewende stellt uns alle vor große Herausforderungen. Herausforderungen, die wir nur gemeinsam mit starken Partnern bewältigen können. Wir als Hafen können heute schon zusagen, dass wir die notwendige Infrastruktur für die Versorgung der Industrie bereitstellen werden. Nun gilt es klare Zusagen auf der Erzeuger- und Abnehmerseite zu bekommen, um den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu realisieren.“

Edwin van Espen, Manager International Port Development bei Port of Rotterdam: „Der Rotterdamer Hafen ist bei weitem der größte Energiehafen Europas, und es ist unser Ziel, Rotterdam und Nordwesteuropa zum attraktivsten Standort für Unternehmen zu machen, die in kohlenstoffarme, nachhaltige Energiewertschöpfungsketten investieren. Das trilaterale Forum zwischen Norwegen, Deutschland und den Niederlanden ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie private und öffentliche Partner:innen ihre Kräfte bündeln, um die Wasserstoffwirtschaft Wirklichkeit werden zu lassen." 

Giovanna Di Tommaso, Head of carbon abatement projects bei BASF: „Emissionsarmer Wasserstoff könnte eine wichtige Rolle bei der Transformation der BASF in Richtung #NetZero2050 spielen. Die Voraussetzung dafür ist die rechtzeitige Verfügbarkeit von Infrastrukturen, um große Mengen an Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen zu erhalten. Deshalb müssen wir offen für verschiedene Technologien sein, um die Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen.“

 

Europäische Pipelineinfrastruktur als Treiber der Wasserstoffwirtschaft

Für den Wasserstoffhochlauf stellt eine ausgebaute und funktionierende Transportinfrastruktur in Europa eine zentrale Säule dar. Erste großskalige grenzüberschreitende Projekte zwischen Deutschland und den Niederlanden sowie Norwegen befinden sich bereits in der Planungs- und Umsetzungsphase. Ein zentrales Projekt stellt das deutsch-niederländische Infrastrukturprojekt „Delta Rhine Corridor“ dar, welches darauf abzielt ein gemeinsames, grenzüberschreitendes und kosteneffizientes Pipelinesystem zu realisieren, durch das ab 2028 CO2-frei oder CO2-arm produzierter Wasserstoff als Energieträger oder Rohstoff (sowie CO2 zur Speicherung in der Nordsee) transportiert werden soll. Dies stellt einen wichtigen Schritt zur Nutzung von grünem Wasserstoff als Energieträger und Deckung des vorwiegend hohen industriellen Bedarfs zur Erreichung der Klimaneutralität in NRW dar.
Zwischen Norwegen und Deutschland soll eine neue Wasserstoffroute von Gassco AS und der GASCADE Gastransport GmbH realisiert werden, die über die geplante Offshore-Wasserstoff-Pipeline AquaDuctus in der Nordsee angebunden und die nachgelagerte Verbindung nach Deutschland herstellen soll. Ziel ist es, ab 2030 den Export von in Norwegen produziertem Wasserstoff nach Deutschland zu ermöglichen. 

 

H2.NRW: Weltweite Vernetzung während der Messe

Die Expert:innen der Leitstelle H2.NRW von NRW.Energy4Climate waren auf dem NRW-Gemeinschaftsstand auf der Messe vertreten und betreuten verschiedene internationale Delegationen während der Messe, um den Wasserstoffstandort Nordrhein-Westfalen vorzustellen und Kontakte zu NRW-Akteuren zu vermitteln.

 

Interesse?

Interessierte NRW-Unternehmen wie H2-Abnehmer, Energieversorger, Infrastrukturanbieter oder Komponenten-/Systemlieferanten können sich an die Leitstelle wenden, um bei der Suche nach internationalen Kontakten Unterstützung zu erhalten.

 

Kontakt: Verena.Falb@energy4climate.nrw