Tag der Erneuerbaren Energien: Energiewende braucht auch eine gute Kommunikation
20.09.2024
Wie, wann und mit wem bei der Umsetzung von Energiewendeprojekten kommuniziert wird, ist entscheidend für deren Gelingen – aber auch für ihre Akzeptanz. Um die Relevanz von Kommunikation und Teilhabe ging es am Donnerstag (19. September) bei der Fachtagung „Tag der Erneuerbare Energien 2024”, zu der die Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate gemeinsam mit dem NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerium in die Universität Witten/Herdecke geladen hatte.
Die mit 200 Gästen ausgebuchte Tagung ermöglichte den Teilnehmenden aus Politik, Verwaltung und Energiewirtschaft neben kreativen Impulsen einen anderen Blickwinkel auf gängige Narrative und vielfach veröffentlichte Vorurteile, die insbesondere in den sozialen Medien für hartnäckige Fehlinformationen sorgen. Jan Hegenberg, Blogger und Autor setzte dazu einen erfrischenden Gegenentwurf. Seine Erwiderung auf die „klimapolitischen Horrorszenarien“ von so manchen Gegnern der Erneuerbaren Energien betitelte er mit: „Der Weltuntergang fällt aus – warum die Wende der Klimakrise viel einfacher ist, als die meisten denken, und was jetzt zu tun ist“.
Die Landesregierung hat eine wichtige Basis dafür geschaffen: Mehr als eine Milliarde Euro stehen im Landeshaushalt für 2023 und 2024 für Klimaschutz und Energiewende zur Verfügung, ergänzt durch eine weitere Milliarde aus Brüssel, informierte NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur. Vor allem der Ausbau Erneuerbarer Energien, die Wärmewende und eine zunehmend klimafreundliche Mobilität stärken den Industrie- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen. Bei dieser damit einhergehenden Transformation gelte es aber, die Gesellschaft kontinuierlich informiert zu halten.
„Der aktuelle Rekordzubau bei der Solarenergie und die guten Genehmigungszahlen bei der Windenergie in Nordrhein-Westfalen zeigen: Die Energiewende hat bei uns im Land deutlich an Tempo gewonnen und ist in vollem Gange”, so Neubaur. „Wir sind aber noch nicht da, wo wir hinwollen. Im Fokus stehen insbesondere mehr Flächen für Windkraft und Photovoltaik sowie einfachere, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren. Dabei setzen wir konsequent auf eine klare, transparente Kommunikation mit allen Beteiligten, um Ambition und Akzeptanz zu verbinden und die Voraussetzungen für die nachhaltige, wettbewerbsfähige und sichere Energieversorgung der Zukunft zu schaffen.“
Christian Mildenberger, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate: „Die Akteure der Energiewirtschaft müssen derzeit vieles anpacken und agieren auf vielen Baustellen der Energie- und Wärmewende gleichzeitig. Dabei gilt es, die zentrale Rolle der Kommunikation – die wir heute in den Mittelpunkt gestellt haben, von Anfang bis Ende eines Projektes konsequent im Blick zu behalten. Nur so können wir die Energiewende zum Erfolg führen.”
Welche Rolle spielen Medien, Protest und Dialog? Neben der Podiumsdiskussion mit Fachleuten aus den Bereichen Kommunikation, Journalismus und Energiewirtschaft standen Workshops wie eine Kommunikationswerkstatt und Praxisbeispiele im Fokus. Gelungene umgesetzte Beispiele, da waren sich die Teilnehmenden einig, sind gute Möglichkeiten, die Energiewende zu visualisieren und positiv zu besetzen. Als solches Vorzeigebeispiel gilt deutschlandweit der Tagungsort. Der 2021 eröffnete Neubau am Campus der Uni Witten/Herdecke entspricht als Holz-Hybridbau den höchsten Nachhaltigkeitsstandards – er ist aus nachwachsenden, CO₂-speichernden Rohstoffen gebaut und energetisch optimiert.