Projektbericht zu RH2INE: Aufbau eines Wasserstoff-Ökosystems für die Binnenschifffahrt im Rhein-Alpenkorridor
27.10.2022
Binnenschiffe werden heutzutage noch fast ausschließlich mit Diesel betrieben – eine Dekarbonisierung der Binnenschifffahrt ist zur Erreichung des Pariser Klimaschutzabkommens daher dringend erforderlich. Neben technischen Innovationen stellt die Umstellung auf kohlenstofffreie Brennstoffe einen wichtigen Baustein zur Reduzierung von CO2-Emissionen dar. Die Initiative RH2INE (Rhine Hydrogen Integration Network of Excellence) hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Herausforderung anzugehen.
Ziel der Initiative ist es, ein Wasserstoff-Ökosystem für die Binnenschifffahrt entlang der Hauptverkehrswege im Rhein-Alpenkorridor aufzubauen. Das Netzwerk wurde vor drei Jahren von der Provinz Südholland und dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen und seitdem in enger Zusammenarbeit mit privaten und öffentlichen Stakeholdern durchgeführt.
Am 30. September 2022 fand in Duisburg die RH2INE-Konferenz statt. Die Konferenz gab öffentlichen und privaten Stakeholdern aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Österreich die Möglichkeit, sich miteinander zu vernetzen, Wissen auszutauschen und zukünftige Projekte anzustoßen. Unterstützt von NRW.Energy4Climate wurden vormittags parallele Workshops mit Reedereien, Häfen, Zulieferern und verschiedenen europäischen Regionen und Ländern durchgeführt, um konkrete Visionen und Bedarfe für den Ausbau der Nutzung von Wasserstoff in der Binnenschifffahrt entlang des Rhein-Alpenkorridors zu diskutieren. Nach einer Hafenrundfahrt wurden die Ergebnisse am Nachmittag den weiteren Teilnehmenden vorgestellt.
Die nächsten Schritte von RH2INE, um den Hochlauf der Wasserstoffnutzung in der Binnenschifffahrt voranzubringen, sind unter anderem:
- Projekte zum Einsatz von wasserstoffbetriebenen Schiffen zu fördern,
- ein auf Wechselcontainern basierendes standardisiertes System für die Binnenschifffahrt zu entwickeln,
- Häfen als Wasserstoff-Hubs aufzubauen und
- das Netzwerk mit weiteren Regionen Europas zu stärken.
Bei der Konferenz hat sich deutlich gezeigt, welche Chancen, aber auch welche Herausforderungen die Umstellung hin zu einem kohlenstofffreien Rhein-Alpen-Korridor mit sich bringt. Durch das Engagement der im Netzwerk beteiligten Akteur:innen und einem gemeinsamen Verantwortungsbewusstsein für die Notwendigkeit einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit werden innerhalb des RH2INE-Netzwerks wichtige Prozesse für eine klimafreundliche Zukunft vorangetrieben.
Weitere Informationen sowie das Eventvideo und Fotos finden Sie hier.