Fernwärme, Wärmepumpen oder Gasheizung – was rentiert sich wo? Neuer Leitfaden

06.10.2025

Wie lässt sich die Wirtschaftlichkeit verschiedener erneuerbarer Wärmetechnologien gut miteinander vergleichen? Welche kurz- und langfristigen Faktoren muss man beachten? Der neue Leitfaden von NRW.Energy4Climate zur kommunalen Wärmeplanung hilft Kommunen und Energieversorgern, die Stellschrauben einschätzen und selbst belastbare, vergleichende Berechnungen für ihre Wärmepläne anstellen zu können. Zusätzliche Unterstützung geben Beispielberechnungen aus Kundensicht für verschiedene Gebäudearten.

Endkunden entscheiden bei der Wahl ihrer Heizung in der Regel wirtschaftlich. Deshalb ist es für Kommunen wichtig, im Zuge der kommunalen Wärmeplanung zu verstehen, was aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger wirtschaftliche Wärmeversorgungsoptionen bei unterschiedlichen Rahmenbedingungen sind. Denn im Zuge der Kommunikation ihrer Wärmepläne sollten Kommunen ihnen erklären können, warum in unterschiedlichen Gebieten unterschiedliche Lösungen angedacht wurden.

Die Publikation Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen - Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit von erneuerbaren Wärmeversorgungsoptionen von NRW.Energy4Climate zeigt Richtwerte anhand von sechs Beispielen auf, darunter Ein- und Mehrfamilienhäuser in saniertem und nicht saniertem Zustand. 

Kurz- und langfristige Effekte vergleichbar machen 
Um die Wirtschaftlichkeit verschiedener Technologien miteinander vergleichen zu können, müssen verschiedene Kostenarten vergleichbar gemacht werden. Zum Beispiel haben bisherige fossile Gasheizungen vergleichbar geringe Investitionskosten, dafür aber höhere laufende Kosten. Wärmepumpen haben höhere Investitionskosten, punkten dann aber durch geringere laufende Kosten. Die Kosten für den Anschluss an ein Wärmenetz hängen von den Investitionskosten vor Ort ab. Der Leitfaden beschreibt, wie diese Kosten über einen bestimmten Zeitraum vergleichbar gemacht werden können.  

Die Ergebnisse aus den Einzelberechnungen bestätigen: Wärmenetze sind in dicht bebauten Gebieten wirtschaftlich sinnvoll. Bei der dezentralen Versorgung von Einzelgebäuden sind Wärmepumpen eine breit einsetzbare und wirtschaftlich konkurrenzfähige Lösung. Dezentrale Wasserstoffheizungen sind dagegen ineffizient und teuer.