Land fördert klimaneutrale Glasproduktion im Rahmen von IN4climate.NRW

12.01.2022

Auf Basis von Wasserstoff und Strom aus Erneuerbaren Energien klimafreundlich Glas produzieren - das ist Ziel des Projekts „COSiMa – CO2-neutraler Saint-Gobain Industriestandort Herzogenrath“, bei dem der Einsatz von Wasserstoff in der energieintensiven Industrie demonstriert wird. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt das Vorhaben im Rahmen der Initiative IN4climate.NRW mit rund 3,6 Millionen Euro.

Neben Saint-Gobain ist mit dem Lehrstuhl für Technische Thermodynamik der RWTH Aachen ein weiterer Partner der Initiative IN4climate.NRW beteiligt, die seit diesem Jahr Teil der neuen Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate ist. Daneben wirken das Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. und das Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik der RWTH Aachen an dem Projekt mit. Mit Wasserstoff und erneuerbarem Strom könnten am Standort in Herzogenrath künftig über 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Ziel des Projektes ist die Vorbereitung der weltweit ersten klimaneutralen Glasproduktion im Jahr 2030.

 

„Als Industrieland trägt Nordrhein-Westfalen eine besondere Verantwortung im Klimaschutz. In Herzogenrath soll Europas erste industrielle CO2-neutrale Glasproduktion entstehen. Damit stellen wir die Weichen für einen modernen, klimaneutralen Industriestandort und für die Entwicklung des Rheinischen Reviers zum ´Energierevier der Zukunft`. Dies zeigt, dass wir sozialen Zusammenhalt, nachhaltigen Klimaschutz und eine starke Wirtschaft miteinander versöhnen können. Für die Zukunft gilt: Wir müssen Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit langfristig verbinden und den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft weiter forcieren“, so Ministerpräsident Hendrik Wüst anlässlich der Förderbescheid-Übergabe. Gemeinsam mit Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart besuchter er Mitte Januar den Unternehmensstandort in Herzogenrath.

 

Projekt unterstützt Industrietransformation im Rheinischen Revier

„Mit dem Projekt COSiMa startet ein hochinnovatives Vorhaben im Rheinischen Revier. Es zeigt, dass ambitionierter Klimaschutz auch eine Chance darstellt, energieintensive Industrie neu aufzustellen und zu modernisieren. Wasserstoff und erneuerbarer Strom bilden die Grundlagen für eine klimaneutrale Glasproduktion in Herzogenrath. Das Projekt kann im Erfolgsfall auf zahlreiche Standorte in Europa und auch weltweit übertragen werden. So wird Klimaschutz nicht nur zum Innovationstreiber und Wettbewerbsvorteil für die Industrie in Nordrhein-Westfalen, sondern die hier entwickelten Klimaschutztechnologien werden zugleich zu dringend benötigten Lösungen auf globaler Ebene“, erklärte Minister Pinkwart.

 

Insgesamt hat das Projekt „COSiMa“ ein Volumen von 5,6 Millionen Euro. Bei der Glasproduktion werden Temperaturen von mehr als 1.500 Grad Celsius benötigt, die bislang vor allem durch die Verbrennung von fossilem Erdgas erreicht werden. Am Produktionsstandort von Saint-Gobain in Herzogenrath sollen diese Prozesse auf Wasserstoff und erneuerbaren Strom umgestellt werden. Mit Hilfe smarter Infrastruktur soll zusätzlich die Ressourceneffizienz des Industriestandortes durch optimierte Nutzung der Energie- und Stoffströme deutlich erhöht werden. In dem auf drei Jahre angelegten Projekt wird zunächst die technische Machbarkeit durch umfangreiche Modellierungsarbeiten und Laborversuche geprüft und erarbeitet. Die industrielle Umsetzung erfolgt in einer zweiten Phase.

Förderbescheidübergabe zur Industrietransformation in der Glasbranche