Im Fokus: Einblicke in die COP27 - die Klimakonferenz der Vereinten Nationen

14.12.2022

Das Medieninteresse an dem Weltklimagipfel war enorm, das Fazit zwiegespalten: Dass es überhaupt eine Abschlusserklärung gibt, ist ein Erfolg. Die damit verbundenen dringenden Maßnahmen zur Eindämmung der globalen Treibhausgasemissionen sind jedoch eine Enttäuschung für alle Klimaschützer:innen. Jung Lin, Projektmanagerin für Internationale Kooperationen bei NRW.Energy4Climate, war in Sharm El Sheikh vor Ort und schildert ihre Eindrücke:

Ich war in Sharm El Sheikh als Teil der NRW-Delegation. Inhaltlich involviert war ich bei den Side-Events zum Thema Wasserstoff im australischen Pavillon („Green Hydrogen – Opportunities and Challenges“ - 14.11.) und im UN Climate Change Global Innovation Hub („Green Hydrogen- The heavy industry perspective“ - 15.11.). Michael Theben, Leiter der Abteilung Klimaschutz im Ministerium Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie stellte bei den Panels die Wasserstoff-Strategie des Landes und das Industrieland NRW vor. Das Fazit der Side Events: Wir brauchen mehr Unterstützung von der Nachfrageseite, weniger komplizierte Verwaltungsverfahren und einen stetigen Ausbau der internationalen Zusammenarbeit. Ebenso wichtig bleibt das Thema CCS (Carbon Capture and Storage) im Zusammenhang mit unvermeidbaren Emissionen industrieller Prozesse. 

Der zweite Schwerpunkt war das NRW-Engagement im Zusammenhang mit dem „Action for Climate Empowerment Hub“ der UNFCCC (Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen). Ziel des ACE Hubs ist es, die gesellschaftliche Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen und Empowerment zu steigern, junge Menschen zusammenzubringen und so Maßnahmen für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens und das 1,5-Grad-Ziel zu initiieren. 

Wir trafen als NRW-Delegation Vertreter:innen von YOUNGO (Youth Constituency of the UNFCCC) im Children and Youth - Pavillon. Die Vertreterin Hailey Campbell betonte dort, dass der Hub wichtig und hilfreich ist, um junge Menschen aus aller Welt zu vernetzen und weiterzubilden. Ziel ist es, für mehr Klimabildung und Empowerment der jungen Generation einzutreten und das Engagement weiter auszubauen. 

Im gleichen Kontext fand ein Meeting mit den Mitgliedern der Under2Coalition statt. Das Fazit: Die Vernetzung und Zusammenarbeit der Regionalregierungen und die Verstärkung ihrer Rolle im UNFCCC-Prozess sind für die Mitglieder von großer Bedeutung. Dabei wurde auch deutlich, dass Regionen und Kommunen diejenigen sind, die Klimaschutzmaßnahmen umsetzen, aber gleichzeitig auch oft vom UNFCCC-Prozess ausgeschlossen sind. 

Der ACE-Empfang, der von der NRW-Delegation, UNFCCC und der Under2Coalition organisiert wurde, war ein weiteres Highlight der Reise. Die Teilnehmenden konnten sich intensiv vernetzen. Ich hatte hier die Gelegenheit, mich mit Vertreter:innen der australischen Bundesstaaten Victoria und New South Wales sowie Youngo-Vetreter:innen auszutauschen. Michael Theben unterzeichnete stellvertretend für das Land NRW auf dem Empfang eine Absichtserklärung (Memorandum of understanding) der Under2Coalition.