Gigawattpakt: Neue Beratungsstelle treibt Energiewende im Rheinischen Revier voran
28.01.2025
„Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft“ – unter diesem Motto startet im ersten Quartal 2025 die Kommunale Kompetenz- und Beratungsstelle für Erneuerbare Energien im Rheinischen Revier. Die Förderzusage für das Vorhaben hat NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur am Montag an die beiden Projektpartner Zukunftsagentur Rheinisches Revier und NRW.Energy4Climate überbracht. Ziel der gemeinsamen Initiative ist es, Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien in den Kommunen des Rheinischen Reviers erfolgreich zu realisieren. Sie ist Teil des Gigawattpakts, den die Landesregierung gemeinsam mit Kommunen, Energieunternehmen und Projektträgern 2022 geschlossen hat, um die Transformation im Rheinischen Revier zu beschleunigen.
Bis 2028 soll die Stromerzeugungskapazität aus Erneuerbaren Energien im Rheinischen Revier auf fünf Gigawatt steigen. Ende 2024 waren davon bereits mehr als 3,6 Gigawatt installiert – 500 Megawatt mehr als ursprünglich erwartet, sagte Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur bei der Jahresversammlung der Zukunftsagentur zum Gigawattpakt. Tragende Säulen sind die Windkraft mit rund 1,7 Gigawatt und Photovoltaik mit 1,5 Gigawatt.
Ministerin Neubaur: „Diese beeindruckende Entwicklung zeigt: Wir sind auf dem richtigen Kurs. Der Ausbau im Rheinischen Revier ist nicht nur Zeichen für den erfolgreichen Strukturwandel, sondern auch Motor für nachhaltigen Fortschritt. Ich freue mich sehr, dass wir die Zwischenziele des Gigawattpakts nicht einfach nur erreicht, sondern deutlich übertroffen haben. Erneuerbare Energien machen uns unabhängiger von fossilen Energieimporten, senken die Energiekosten und schaffen neue Arbeits- und Ausbildungsplätze. Der Übergang zur klimaneutralen Energiewirtschaft stärkt die regionale Wirtschaft, erhöht die Lebensqualität und zeigt, dass eine Transformation zum Zukunftsstandort für alle gewinnbringend ist.“
Plattform bietet praxisnahe Unterstützung für Kommunen
Die in Kürze startende neue kommunale Kompetenz- und Beratungsstelle für Erneuerbare Energien im Rheinischen Revier wird koordiniert von der Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH und der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate. Ob Windpark, großflächige PV-Anlage oder Energie- und Wärmespeicher für die regionale Versorgung – die Kompetenz- und Beratungsstelle bietet Kommunen in der Region zukünftig praxisnahe Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Energiewendeprojekten.
„Mit der Kommunalen Kompetenz- und Beratungsstelle schaffen wir eine zentrale Anlaufstelle, die es unseren Kommunen im Revier ermöglicht, noch stärker von der Energiewende zu profitieren,“ erklärt Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier.
„Gemeinsam mit den Kommunen werden wir die Potenziale für Erneuerbare-Energien-Projekte identifizieren und die Kommunen bei der Umsetzung unterstützen, um so Energiewende im Rheinischen Revier voranzutreiben und den Strukturwandel gewinnbringend für die Region zu gestalten,“ so Christian Mildenberger, Geschäftsführer der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz NRW.Energy4Climate.
Auf der Jahresversammlung wurden auch die Fortschritte weiterer Projekte vorgestellt, so auch der Energiepark Herzogenrath. Herzogenrath hat sich zum Ziel gesetzt, als erste mittelgroße Stadt in NRW das Ziel der weitgehenden Klimagerechtigkeit zu erreichen. Hierfür werden die Bereiche regenerative Energieerzeugung, nachhaltige Wärmeversorgung und die Mobilitätsveränderung gemeinsam mit den Bürgern überarbeitet.
Die RWTH Aachen und die Universität Duisburg-Essen präsentierten ebenfalls aktuelle Fortschritte ihres Projekts NEKOM (Nachhaltige Speicher- und Energieverteilungssysteme in ländlichen Kommunen unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Akzeptanz der Energiewende). Das Projekt NEKOM analysiert, wie Erneuerbare Energien in Kommunen gespeichert und verteilt werden können. Dabei stellt das Projekt die Frage, wie Energiespeicher baulich in das Stadtbild integriert werden und welchen zusätzlichen Nutzen sie Bürgerinnen und Bürgern bieten können. Auf diese Weise soll die gesellschaftliche Akzeptanz von der frühen Planungsphase an mitgedacht und sichergestellt werden.
Über den Gigawattpakt
Im März 2022 schloss die Landesregierung mit mehr als 50 Landkreisen, Kommunen, energiewirtschaftlichen Unternehmen und Projektträgern den Gigawattpakt, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Region gezielt voranzutreiben. Ziel ist es, die Stromerzeugungskapazität aus Erneuerbaren Energien bis 2028 auf fünf Gigawatt zu steigern – mehr als eine Verdopplung gegenüber 2020.
Der Gigawattpakt ist ein Zukunftsprojekt des Strukturwandels im Rheinischen Revier. Bund und Land unterstützen die nachhaltige Transformation des Rheinischen Reviers mit mehr als 14,8 Milliarden Euro. Das Land flankiert die Förderung aus Bundesmitteln mit eigenen Haushaltsmitteln. Bislang sind 226 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 2,12 Milliarden Euro bewilligt. Der Gigawattpakt wird dabei als gesellschaftliches Gemeinschaftsprojekt betrachtet, bei dem jeder Akteur dazu aufgerufen ist, seinen Beitrag zu leisten.
Quellen: Pressemitteilungen des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Zukunftsagentur Rheinisches Revier und NRW.Energy4Climate