Geothermie am Niederrhein: Land NRW präsentiert Ergebnisse seismischer Untersuchungen
26.06.2024
Geothermie als nachhaltige Energiequelle nutzbar machen – das ist das Ziel von umfangreichen seismischen Untersuchungen, die das Land NRW im Winter am Niederrhein durchgeführt hat. Die Ergebnisse dieser 2D-Seismik, also die geothermischen Potenziale zwischen Goch und Viersen, wurden am Dienstag im Rahmen eines „Entscheider-Briefings Geothermie“ vorgestellt.
Die Wärmewende erfordert den massiven Ausbau klimafreundlicher Wärmequellen, um die gesteckten Klimaschutzziele zu erreichen. Das Land NRW hat in diesem Zusammenhang die Initiative ergriffen und im vergangenen Winter seismische Untersuchungen im Niederrhein-Gebiet durchgeführt. Diese Untersuchungen erstreckten sich über die Städte und Gemeinden Goch, Weeze, Kevelaer, Geldern, Straelen, Wachtendonk, Grefrath und Viersen. Die Veranstaltung am 25. Juni richtete sich nun an wichtige Entscheider:innen der Gemeinden, Energieversorger und Industrieunternehmen der Region, um sie über das geothermische Potenzial zu informieren und den Weg für zukünftige Geothermieprojekte zu ebnen.
Dr. Ralf Kuder vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW erläuterte den Anwesenden den Masterplan Geothermie NRW, der unter anderem das Fündigkeitsrisiko bei teuren Tiefenbohrungen absichert. Dann wurde es konkret: Ingo Schäfer vom Geologischen Dienst stellte die ersten Ergebnisse der seismischen Untersuchungen vor. Die vielversprechenden Potenziale liegen in der Region im Massen- und Kohlenkalk. Der Kohlenkalk senkt sich bis zu 3500 m Richtung Norden ab mit erwarteten Temperaturen von bis zu 110°C. Wie tief der Massenkalk Richtung Norden abfällt, wird weiter analysiert. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend und bieten den Entscheidungsträger:innen wertvolle Daten, auf deren Basis sie nun fundierte Investitions- und Entwicklungsentscheidungen treffen können und dabei von der Landesregierung unterstützt werden. Um die Datengrundlage des Untergrunds weiter zu verbessern, wird der Geologische Dienst im Winter eine Forschungsbohrung in Krefeld durchführen und sich den Untergrund beispielsweise mit Bohrkernen genau anschauen.
Unterstützungsangebote bei den weiteren Schritten erhalten Projektinitiator:innen und Kommunen zum Beispiel vom Kompetenzzentrum Wärmewende NRW. Carsten Petersdorff von NRW.Energy4Climate gab im Rahmen der Veranstaltung dazu einen Überblick über die Initialberatung und weitere Unterstützungsmöglichkeiten.
Die seismischen Untersuchungen, die das Land NRW initiiert und durchgeführt hat, sind ein wichtiger Schritt zur Identifikation und Nutzung von geothermischen Potenzialen in der Region. Sie erhöhen die Planungssicherheit für Entscheidungsträger:innen von konkreten Geothermieprojekten und sind damit Teil der Basis einer nachhaltigen Energiezukunft.
Weitere Informationen zu den Ergebnissen hat der Geologische Dienst NRW hier zusammengefasst: Seismik NRW