#EWS – Die Antriebswende gemeinsam voranbringen

16.10.2024

Die Anfang September von der NRW-Landesregierung vorgelegte Energie- und Wärmestrategie (EWS) beschreibt die mittel- und langfristigen Ziele für die Energie- und Wärmewende in Nordrhein-Westfalen sowie die Maßnahmen, um diese zu erreichen. Ein zentrales Element der Strategie ist die Transformation des Mobilitätssektors hin zu einer emissionsfreien Zukunft. Die Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz NRW.Energy4Climate unterstützt Kommunen, Stadtwerke, Verkehrsbetriebe und Unternehmen aus der Logistikbranche bei der Umsetzung.

Mit der konsequenten Umstellung auf klimagerechte Antriebe lassen sich bis zu 14 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Nordrhein-Westfalen reduzieren, so die Berechnung der EWS. Gleichzeitig steigt die Luft- und Lebensqualität. Dass sich ein Umstieg auf der anderen Seite bereits heute lohnt, wie er am besten gelingt und welche Antriebe sich für die verschiedenen Anwendungsfälle eignen, zeigt NRW.Energy4Climate interessierten Akteuren u. a. mit zielgruppenspezifischen Leitfäden, Veranstaltungsformaten und Handlungsempfehlungen. 

Die Unterstützung der Landesgesellschaft konzentriert sich dabei auf die Umstellung von Antriebstechnologien im Schwerlast- und Binnenschifffahrtssektor. Ziel ist es, Fahrzeuge ebenso wie Schiffe, die aktuell mit fossilen Kraftstoffen betrieben werden, schrittweise durch emissionsfreie Alternativen zu ersetzen. Dazu erarbeitet NRW.Energy4Climate beispielsweise gemeinsam mit Speditionen, Industrieunternehmen, dem Einzelhandel oder Paketdienstleistern konkrete Lösungen für den Übergang zu emissionsfreien Nutzfahrzeugen.

Bidirektionales Laden: Ein Schlüssel zur klimafreundlichen Sektorenkopplung 
Die EWS benennt bidirektionales Laden als eine der Schlüsseltechnologien, um die Sektoren der Stromerzeugung und Speicherung, sowie den Einsatz im batteriebetriebenen Fahrzeug, zu koppeln. Eine von NRW.Energy4Climate veröffentlichte Studie zeigt das große Potenzial für Deutschland: Den Berechnungen zufolge könnten bis 2035 etwa 7,6 Millionen Fahrzeuge tatsächlich in der Lage sein, bidirektional zu laden, was einer Speicherkapazität von 84 Gigawatt entspricht. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, muss sichergestellt sein, dass die Technik in neue Modelle tatsächlich auch eingebaut wird, die benötigten Ladesäulen wirtschaftlich sind und die regulatorischen Rahmenbedingungen geschaffen werden.  

NRW.Energy4Climate arbeite aktiv daran, die in der Studie ermittelten Potenziale in die Praxis zu übertragen. Dazu werden ausgewählte Projekte und Initiativen in der Umsetzung begleitet, um die reale Anwendung des bidirektionalen Ladens zu erproben. Bei technologischen Fragen wird gerne der Kontakt zu den entsprechenden Expertinnen und Expertenweitervermittelt, um offene Herausforderungen gemeinsam anzugehen.

Unterstützung der öffentlichen Hand bei der Flottendekarbonisierung 
Gemäß der in der EWS verankerten Zielsetzung sollen Kommunen, Verwaltungen und öffentliche Unternehmen als Vorreiter fungieren und ein positives Beispiel für die Antriebswende setzen. Mit dem Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz ist zudem eine gesetzliche Verpflichtung der Flottendekarbonisierung für öffentliche und sektorale Auftraggeber gegeben. In Workshops zum Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz, zu kommunalen Nutzfahrzeugen oder auch der Etablierung von Ladesäulen in Kommunen erhalten Akteure praxisnahe Beratung und Hilfe beim Abbau von Hemmnissen und Hürden.  

Lösungen für die Netzproblematik 
Damit die Antriebswende gelingt, setzt die EWS auch ambitionierte Ziele für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Bis 2030 sollen landesweit 1,5 Millionen private Ladepunkte, 550.000 Lademöglichkeiten an Arbeitsplätzen, 11.000 Schnellladepunkte und 81.000 öffentliche Ladepunkte verfügbar sein. Um diese ehrgeizigen Vorgaben zu erreichen, müssen Stadtwerke und Netzbetreiber eine flächendeckende Tank- und Ladeinfrastruktur für alternative Antriebsstoffe bereitstellen. Diesen Prozess unterstützt die Landesgesellschaft intensiv, durch regelmäßige Formate und Workshops, die maßgebliche Akteure wie Ladesäulenhersteller und Netzbetreiber vernetzt, um Lösungen, insbesondere bei Netzknappheit zu erarbeiten.

Elektromobilität fördern: Praktische Unterstützung durch Leitfäden und Förderinformationen 
Zur Unterstützung der Umstellung sind für Kommunen und Unternehmen Leitfäden verfügbar, die gezielt auf die Anforderungen der Wohnungswirtschaft, des Ladesäulenaufbaus und der Logistikbranche eingehen. Diese Leitfäden bieten konkrete Handlungsempfehlungen, etwa zur Integration von Pkw-Ladesäulen in Mehrfamilienhäuser oder zur Elektrifizierung von Logistikflotten. Umfassende Informationsangebote, insbesondere zu Fördermöglichkeiten für Ladeinfrastruktur und Fahrzeuge, finden sich auf der Plattform elektromobilität.nrw.

Sie haben Fragen rund um unser Angebot im Bereich der Antriebswende? 
Unser Team Mobilität unter der Leitung von Dr. Manuel Schaloske steht Ihnen gerne zur Verfügung und ist erreichbar unter mobilitaet@energy4climate.nrw.