Erste Prozesswärme-Auktion im EU-Innovationsfonds: Kommission veröffentlicht finale Terms & Conditions
21.10.2025
Mit dem Ziel, die Dekarbonisierung industrieller Prozesswärme zu fördern, startet die EU-Kommission im Rahmen des EU-Innovationsfonds voraussichtlich am 03. Dezember 2025 erstmalig eine Auktion für industrielle Prozesswärme, die sogenannte „IF25 Heat Auction“. Für die erste europaweite Auktion dieser Art hat die Kommission nun die finalen Bedingungen veröffentlicht.
Bis zu einer Milliarde Euro – gefördert durch Einnahmen aus dem EU-Emissionshandelssystem – stehen im Zuge des europäischen Innovationsfonds bereit. Sie sollen eingesetzt werden, um Projekte, die industrielle Prozesswärme durch innovative Technologien dekarbonisieren, mit einer festen Prämie zu unterstützen. Gefördert werden die Elektrifizierung von Prozesswärme, beispielsweise durch Wärmepumpen, direkte und indirekte Widerstandsheizungen, elektromagnetische und dielektrische Heizsysteme und Plasmaheizungen sowie die Nutzung erneuerbarer Wärme (Solarthermie und Geothermie) oder hybride Projekte mit den genannten Technologien.
Förderfähig sind Projekte in drei Themenbereichen:
- Der erste Bereich „medium-temperature heat topic“ deckt Wärme ab, die bei einer gemessenen Temperatur zwischen 100 °C und 400 °C von Projekten mit einer Größe von mindestens 3 MWth bis weniger als 5 MWth erzeugt wird.
Förderbudget: 150 Mio EUR
- Ein zweiter Bereich „medium-temperature heat topic“ deckt Wärme ab, die bei einer gemessenen Temperatur zwischen 100 °C und 400 °C von Projekten mit einer Größe von mindestens 5 MWth erzeugt wird.
Förderbudget: 350 Mio EUR
- Der Bereich „high-temperature heat topic“ deckt Wärme ab, die bei einer gemessenen Temperatur ab 400 °C von Projekten mit einer Größe von mindestens 3 MWth erzeugt wird.
Förderbudget: 500 Mio Euro.
Die Fördermittel werden über ein Gebotspreisverfahren vergeben. Dabei gibt ein Unternehmen ein Gebot für die benötigte Förderung zur Herstellung einer Wärmeeinheit ab, aus dem der Unterstützungsbetrag pro vermiedener Tonne CO2 berechnet wird. Das Vorhaben mit dem niedrigsten Unterstützungsbedarf pro vermiedener Tonne CO2 gewinnt. Das Verfahren baut auf vorhergegangen Auktionen für grünen Wasserstoff auf, die die europäische Wasserstoffbank (EHB) seit 2023 jährlich anbietet.
Bereits vorab hat die EU-Kommission die finalen Bedingungen Terms and Conditions, kurz T&Cs, für die geplante Heat Auction veröffentlicht. Damit erhalten interessierte Bewerber bereits jetzt die Möglichkeit, die Anforderungen der Heat Auction an Projektvorhaben zu prüfen und ihre Gebote schon vor Beginn der Einreichungsfrist vorzubereiten.
Im Vergleich zur Entwurfsfassung der T&Cs, die in einem öffentlichen Verfahren konsultiert worden war, haben sich in den finalen T&Cs Änderungen ergeben, u. a. bei der Festlegung der förderfähigen Bereiche und der Absenkung der Minimalanforderung bei neuinstallierter Prozesswärmekapazität auf 3 MWth.
Weitere Informationen und Beratung
Fragen zu den finalen T&Cs können an die folgende E-Mail-Adresse gerichtet werden: CLIMA-AUCTIONS@ec.europa.eu
Informationen zur Heat Auction und Beratung zum Antragsprozess bietet die Nationale Kontaktstelle EU-Innovationsfonds | Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) .
Link zur Mitteilung der EU-Kommission: Commission publishes Terms and Conditions for the first pilot auction for industrial heat decarbonisation with a budget of €1 billion - Climate Action