Erfolgreiche Kooperation zwischen Dänemark und Nordrhein-Westfalen intensiviert

30.10.2025

Dänemark gilt als Vorreiter, wenn es um die Umsetzung einer erfolgreichen Wärmewende geht. Durch die Zusammenarbeit von NRW.Energy4Climate und der Dänischen Energieagentur können Unternehmen und Kommunen in Nordrhein-Westfalen von den Erfahrungen der dänischen Vorreiterrolle profitieren und viel für eigene Projekte lernen. Eine Vereinbarung über drei Jahre weiteren intensiven Austausch wurde heute auf dem International District Heating Summit in Kopenhagen unterschrieben.

Digitalisierung, Sektorenkopplung und die konkrete Umsetzung der Wärmewende stehen als Themen der nächsten Jahre im Fokus der Kooperation. Bisher tauschten sich Kommunen und Energieversorger aus NRW mit ihren dänischen Kolleginnen und Kollegen vor allem über Fernwärmetechnologien sowie zur Methodik und Kommunikation der Kommunalen Wärmeplanung aus.  

Christian Mildenberger, Geschäftsführer NRW.Energy4Climate: „Nordrhein-Westfalen und Dänemark übernehmen Verantwortung für eine gute Zukunft ohne fossile Energien. Mit unserer Partnerschaft setzen wir auf innovative Lösungen für die Wärmewende und eine klimaneutrale Industrie. Die Zusammenarbeit mit Dänemark hilft uns, erprobte Technologien und effiziente Ansätze schnell in die Praxis zu bringen. Damit beschleunigen wir die Transformation der Industrie und machen die Wärmewende wirtschaftlich tragfähig.” 

Peter Christian Baggesgaard Hansen, Stellvertretender Generaldirektor der Dänischen Energieagentur: „Die Zusammenarbeit zwischen der dänischen Energieagentur und NRW.Energy4Climate ist ein gutes Beispiel dafür, wie grenzüberschreitende Partnerschaften die Energiewende beschleunigen können. Durch den Austausch von Wissen über Fernwärme und Energieeffizienz machen wir nicht nur unsere lokalen Energiesysteme nachhaltiger, sondern stärken auch die kollektive Energieversorgungssicherheit Europas.“ 

Antworten für die konkrete Umsetzung gesucht 
Da viele Kommunen in NRW ihre Wärmeplanung bereits abgeschlossen haben oder kurz davorstehen, spielen zunehmend aufkommende Fragen der Umsetzung eine Rolle: zum Beispiel, wie man neue Wärmenetze plant, finanziert und mit welchen Betreibermodellen man sie umsetzt. Kann das dänische Vorbild der Genossenschaften auch für NRW geeignet sein? Welche Vorbilder gibt es für eine wirtschaftliche, interkommunale Zusammenarbeit? Und wie stellen Kommunen eine gute Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Stakeholdern dazu sicher? 

Auch für Fernwärmebetreiber und Stadtwerke kommen neue immer mehr Fragen im Zuge der Transformation zur Klimaneutralität auf: Wie macht eine bessere Sektorenkopplung zwischen Wärme- und Strommarkt die Energiewende effizienter, welche und wie viele erneuerbare Wärmequellen sollten Energieversorger erschließen? Wie kann Digitalisierung bei der Transformation von Netzen helfen? Zu diesen Themen sind Reisen, Konferenzen und Webinare im nächsten Jahr geplant. 

Dänische Vorbilder bei Abwärme und Prozesswärme 
Nicht jeder dänische Ansatz ist eins zu eins auf Deutschland übertragbar, jedoch zeigen erste Projekte konkret die Anwendbarkeit dänischer Erfolgsmodelle in NRW: Im Kreis Siegen-Wittgenstein etwa untersucht derzeit eine Machbarkeitsstudie, wie industrielle Abwärme zukünftig zur Wärmeversorgung beitragen kann. Die Nutzung von Abwärme ist in Dänemark sehr verbreitet und hat auch für Deutschland großes Potenzial. Das Projekt wird gemeinsam mit NRW.Energy4Climate und dem Danish Board of District Heating durchgeführt. 

Auch die Nutzung von Fernwärme für Prozesswärme in der Industrie ist ein Thema des Austausches. Ein Beispiel für ein solches Projekt aus NRW zeigt der länderübergreifend erstellte Best-Practice-Katalog Process Industry and District Heating: In Duisburg versorgt eine spezielle Dampfleitung die Produktion einer Brauerei mit industrieller Abwärme des Stahlwerks von thyssenkrupp Steel. Das Besondere dabei: eine branchenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Stahlproduktion, Brauindustrie und einem Energiedienstleister, der die Leitung baute und das Energiemanagement übernimmt. Inspirationen wie diese erhalten Unternehmen und Kommunen ab sofort in gemeinsamen Webinaren.  

Peter Christian Baggesgaard Hansen, Stellvertretender Generaldirektor der Dänischen Energieagentur beim International District Heating Summit in Kopenhagen

Christian Mildenberger, Geschäftsführer NRW.Energy4Climate, besichtigt im Rahmen des Kongresses vorbildliche Anlagen von Wärmepumpen, Solarthermie und Wärmespeichern in Smørum

Unterzeichneten eine Kooperation für weitere drei Jahre: Peter Christian Baggesgaard Hansen, Dänische Energieagentur und Christian Mildenberger, NRW.Energy4Climate