Die landesweit größte schwimmende Photovoltaikanlage steht im Holemans-Kieswerk Ellerdonk in Wesel

15.05.2024

Mit einem Festakt wurde am 14. Mai im Holemans-Kieswerk Ellerdonk in Wesel-Bislich die mit 5,6 Megawatt installierter Leistung größte schwimmende Photovoltaikanlage Nordrhein-Westfalens offiziell in Betrieb genommen. Festredner vor gut 60 geladenen Gästen im Beisein von Christian Mildenberger, Geschäftsführer der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate, waren Landrat Ingo Brohl, Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Holemans-Geschäftsführer Michael Hüging-Holemans.

Das Unternehmen mit Sitz in Rees realisiert am Standort des Kieswerks Ellerdonk eine schwimmende Photovoltaikanlage mit einer Größe von rund 3,1 Hektar – also umgerechnet knapp vier Fußballfeldern – und einer installierten Kapazität von 5,6 Megawatt (peak). Die Anlage mit über 10.000 Modulen auf 4.500 Schwimmkörpern wird knapp fünf Millionen Kilowattstunden Erneuerbarer Energie erzeugen. Dies entspricht in etwa dem Bedarf von 2.000 Haushalten und einer Einsparung von 2.100 Tonnen CO2 pro Jahr.

Michael Hüging-Holemans unterstrich die Herausforderungen, die zu überwinden waren: „Nicht nur die Investition von etwas über fünf Millionen Euro ist ein klares Signal in die nachhaltige Energieversorgung des Standorts, auch mit der Genehmigung dieser Anlage haben wir absolutes Neuland beschritten.“ Denn über vier Jahre hatte das Unternehmen mit unterschiedlichen Behördenvertreter:innen einen – bislang fehlenden – Weg zur Genehmigung dieser Anlage erarbeitet. Und dann musste alles auf einmal ganz schnell gehen: Neue, höhere Auflagen des Bundes drohten das fertig durchgeplante Projekt scheitern zu lassen. Doch eine beherzte Zusammenarbeit von Weseler Genehmigungsbehörden und Holemans realisierte die Genehmigung punktgenau eine Woche vor Inkrafttreten der Neuerungen. 

Landrat Ingo Brohl hob hervor: „Die Installation von Solar-Modulen auf bestehenden Gewinnungsgewässern schafft zumindest einen nachhaltigen Nutzen ohne weiteren, zusätzlichen Flächenverbrauch. Wir freuen uns, dass wir als Kreis dazu beitragen konnten, diese innovative Anlage für Erneuerbare Energien in Wesel zu realisieren. Der Weg zu dieser sinnvollen Nachnutzung und die Dimension der Anlage machen sie zu einem Leuchtturm-Projekt weit über den Niederrhein Kreis Wesel hinaus.“

Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp hob die Bedeutung der Holemans-Anlage für die Region hervor: „Wesel verfügt über eine Vielzahl von Gewässern. Wir wünschen uns mehr Handlungsspielraum, um weitere Photovoltaik-Projekte schnell anschieben zu können.“ Die in Ellerdonk entstandene Anlage ist die zweite Anlage dieser Art der Holemans-Gruppe. Weitere sind zwar in Planung, ihre Realisierung hängt jedoch ganz entscheidend von der weiteren Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen ab. Eine mit 514 Kilowatt peak wesentlich kleinere Anlage im Kieswerk Hochfeld in Issum ist bereits in Betrieb. „Damit übernimmt Holemans – und viele andere Unternehmen der Kiesbranche – eine doppelte Schlüsselrolle in der Energiewende,“ konstatierte Michael Hüging-Holemans: „Für die Energiewende brauchen wir regional verfügbare mineralische Rohstoffe - jedes Windrad benötigt allein 2.200 Tonnen Sand und Kies als Fundament. Hier und an unseren anderen Stadtorten leisten wir einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit mit diesen dringend benötigten Rohstoffen. Und gleichzeitig realisieren wir mit schwimmenden Photovoltaik-Anlagen einen enormen Zubau von Kapazitäten Erneuerbarer Energien ohne weiteren Flächenverbrauch.“

 

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