Das sagen Bürgermeister zur Klimakampagne OWL
04.07.2024
Statements von sechs Bürgermeistern aus OWL, deren Kommunen an der Klimakampagne OWL beteiligt sind und die jetzt beim dritten Klimagipfel OWL ein neues Kommuniqué unterzeichnet haben.
Am 4. Juli trafen sich Landräte und Bürgermeister:innen aus 72 Kommunen in Ostwestfalen-Lippe, um sich verbindlich zu wichtigen Klimaschutzzielen ihrer Region zu bekennen. Nach dem Auftaktgipfel zur Klimakampagne OWL 2019 und dem Gipfel zum Beginn der Solaroffensive OWL 2021 ging es beim dritten Klimagipfel OWL um drei neue, aktuelle Themen: kommunale Wärmeplanung, Ausbau von Windenergie sowie eine regionale Wissensoffensive. Sechs Bürgermeister – aus der Gemeinde Borchen, der Stadt Borgentreich, der Stadt Borgholzhausen, der Stadt Lügde, der Gemeinde Hiddenhausen und der Stadt Minden – blicken in kurzen Statements auf bisherige Erfolge zurück und voraus auf neue Ziele.
Die Gemeinde Borchen im Kreis Paderborn ist in Sachen Kommunale Wärmeplanung ein Vorreiter in Ostwestfalen-Lippe. Was ist hier aktuell Ihre größte Herausforderung?
Bürgermeister Uwe Gockel: „Tatsächlich ist unsere kommunale Wärmeplanung so gut wie abgeschlossen. Der Wärmeplan wird im Juni/Juli 2024 in den Ausschüssen und im Rat der Gemeinde Borchen präsentiert und beraten. Durch den Wärmeplan wissen unsere Bürgerinnen und Bürger schon jetzt, in welchen Gebieten welche Wärmeversorgung langfristig wirtschaftlich ist. Unsere aktuelle Herausforderung ist es, die Menschen über die Ergebnisse der Wärmeplanung sowie die daraus folgenden Umsetzungsschritte zu informieren und auf Fragen und Unsicherheiten einzugehen. Dafür nutzen wir auch die Angebote der Klimakampagne OWL.“
Die Stadt Borgentreich im Kreis Höxter ist Motor in der Solaroffensive OWL, die ihren Auftakt 2021 in Steinheim hatte. Das aktuelle Kommuniqué setzt mit dem Thema Windenergie wiederum auf den Ausbau Erneuerbarer Energien. Welche konkreten nächsten Schritte planen Sie hier?
Bürgermeister Nicolas Aisch: „Borgentreich ist erstplazierte Kommune beim Solarausbau in OWL und unterstreicht dieses Engagement durch konkrete Maßnahmen wie die Förderung von Stecker-Solar-Geräten. Im Bereich der Windkraft gilt es, verantwortungsvoll akzeptable Lösungen für die Energiewende, aber auch für die Belange der Bürgerinnen und Bürger zu finden. Bürgerbeteiligungen, vergünstigte Strompreise für die Menschen vor Ort und ausreichende Abstände zur Wohnbebauung sind hier sicherlich Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen.“
Mit dem neuen Kommuniqué verpflichtet sich auch die Stadt Borgholzhausen im Kreis Gütersloh dazu, die Menschen und die Unternehmen vor Ort umfassend in den Klimaschutz einzubinden und aktiv auf deren finanzielle Beteiligung an Klimaschutzprojekten hinzuwirken. Wodurch möchten Sie dies in Borgholzhausen erreichen?
Bürgermeister Dirk Speckmann: „Wir sind in dieser Hinsicht schon sehr weit. Ein ganz entscheidendes Element dazu war unser „Klimadialog“ im Winter 2022/23. Dank der intensiven Einbindung von Vertreter:innen verschiedenster örtlicher Gruppen und Institutionen sind 18 teilweise sehr konkrete Maßnahmen herausgekommen. Diese konnte der Stadtrat einstimmig beschließen, sodass sie nun vor Ort umgesetzt werden. Darüber hinaus hat der Stadtrat 2023 einstimmig die örtliche Windenergieinitiative unterstützt, die eine breite finanzielle Bürgerbeteiligung vorsieht.
Die Stadt Lügde im Kreis Lippe ist von Beginn an Partner der Klimakampagne OWL und hat auch andere Kommunen von dem regionalen Unterstützungsnetzwerk überzeugt. Welche Chance verbinden Sie mit diesem regionalen Schulterschluss?
Bürgermeister Torben Blome: „Die Jahrhundertaufgabe Energiewende können wir nur gemeinsam bewältigen, wenn wir einen echten und wirklich nachhaltigen Erfolg beim Thema Klimaschutz erzielen wollen. Dabei brauchen wir deutlich mehr Geschwindigkeit bei der Umsetzung. Gleichzeitig können wir aber vielfach von unseren funktionierenden Netzwerken profitieren, voneinander lernen und so zu schnellen Erfolgen kommen. Mehr Kooperation ist das Gebot der Stunde, gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Region Ostwestfalen-Lippe ein Positivbeispiel für ganz Deutschland sein wird. Wir können die Energiewende in OWL gemeinsam schaffen und wir werden das gemeinsam schaffen!“
Die Gemeinde Hiddenhausen im Kreis Herford ist neue Partnerin der Klimakampagne OWL. Wo sehen Sie den besonderen Mehrwert dieser regionalen Allianz für Ihre Gemeinde und was versprechen Sie sich vom Klimagipfel in Detmold?
Bürgermeister Andreas Hüffmann: „Für die Gemeinde Hiddenhausen ist es wichtig, Partnerin der Klimakampagne OWL zu sein. Gemeinsam mit den anderen Kommunen können wir die Herausforderungen des komplexen Themas Klimaschutz in die eigenen Hände nehmen. Das regionale Klimaschutznetzwerk ist eine enorme Unterstützung, mit der wir uns den Aufgaben vor Ort zielorientiert stellen können. Die Allianz mit starken und engagierten Partnern wie NRW.Energy4Climate macht eine Umsetzung der Klimaschutzziele möglich. Vom Klimagipfel OWL in Detmold erwarte ich neue Weichenstellungen für pragmatische und bürgernahe Lösungen, um den Klimaschutz in der Region voranzutreiben.“
Die Stadt Minden ist zum dritten Mal beim Klimagipfel OWL dabei – was war für Sie in den Jahren seit 2019 der größte Hebel für den Klimaschutz in ihrer Stadt?
Bürgermeister Michael Jäcke: „In unserer Klimaschutzarbeit hat sich vieles zum Positiven verändert. Bereits 2013 haben wir ein Klimaschutzkonzept erstellt, das wir kontinuierlich umsetzen. Mit Erfolg, wie die Auszeichnung mit dem „European Energy Award“ im Jahr 2019 gezeigt hat. Hierauf aufbauend wurden erfolgreich viele Vorreiter- und Pilotprojekte realisiert. Insbesondere die Wärmewende konnten wir durch den Ausbau der Fernwärme bereits einleiten. Die neu erarbeitete „Stadtstrategie Minden 2032“ legt einen deutlichen Fokus auf Klimaschutz, Klimaanpassung und Verkehrswende. Darin setzen sich Verwaltung, Politik und Gesellschaft für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft der Stadt Minden ein.“