Aus den Regionen: NRW.Energy4Climate ermöglicht Austausch für überregionale Klima-Community

11.06.2024

Die Wärmeplanung gut zu kommunizieren – das beschäftigt Klimaschutzmanager:innen in vielen Kommunen. Ein informelles, überregionales Austauschformat für Regionen aus dem Rheinland und dem Bergischen hilft bei diesem und anderen Themen.

So einen Ausblick wie aus dem 19. Stock der Wuppertaler Stadtsparkasse hat man selten: ein 360-Grad-Panorama auf die Stadt. NRW.Energy4Climate hatte Klimaschutzmanager:innen zum dritten Mal zum Austauschformat „Klima Community Talk” eingeladen. Die aktive Netzwerkgruppe trifft sich seit einem Jahr an wechselnden, attraktiven Orten. Das Format bietet drei Regionen mit sehr ähnlichen Herausforderungen – Düsseldorf/Mettmann, Bergisches Städtedreieck und Köln/Bonn – eine Gesprächsplattform, um vergleichbare Lösungen für aktuelle und strategische Fragen zu finden und vorzustellen.  

Mit den Klima-Community-Talks verfolgt NRW.Energy4Climate zwei Ziele: erstens den kurzen fachlichen Input zu einem aktuellen Thema, zweitens die Möglichkeit zum Austausch und der Vernetzung. „Der Vorteil der Veranstaltung ist für mich ganz klar: das Vernetzen und das Kennenlernen der Vertreter:innen der Nachbarkommunen,“ sagt Peter Haag von der Stadt Troisdorf. Dies bestätigte auch Florian Konen von der Stadtverwaltung Düsseldorf und ergänzt: „Der fachliche Input ist hilfreich. Noch wichtiger für mich ist es, mit den Kolleg:innen ins Gespräch zu kommen.“  

Dazu gab es beim anschließenden Mittagessen ausreichend Gelegenheit. Anne-Sophie Risse, Klimaanpassungsmanagerin der Gemeinde Kürten, schätzte die fachlichen Inputvorträge: „Ich bin neu in meiner Position und begleite die kürzlich begonnene kommunale Wärmeplanung. Da hat der Community-Talk für mich als Startveranstaltung sehr gut thematisch gepasst.“ Denn diesmal bekamen die Teilnehmenden einen Überblick zum Thema Kommunale Wärmeplanung – erfolgreich kommuniziert. „Wir wollen Impulse, Anregungen und Beispiele aufzeigen, wie die kommunale Wärmeplanung mit guter, transparenter Kommunikation zusammengehen kann“, so Thomas Heider, Klimanetzwerker der Region Bergisches Städtedreieck, der die rund 20 anwesenden Kommunalvertreter:innen begrüßte. 

Dass bei der Kommunikation in der kommunalen Wärmeplanung schnell Missverständnisse entstehen können, davon berichtete Markus Schäfer, Fachexperte für die kommunale Wärmeplanung bei NRW.Energy4Climate in seinem Vortrag. „Aus unserer Sicht ist eine überdeutliche Kommunikation sehr wichtig. Wir empfehlen Kernaussagen herauszuarbeiten und diese auch mehrfach zu wiederholen,“ sagte Schäfer.

Paul Tauber von der Koordinationsstelle Klimaschutz der Stadt Köln schloss sich dem in seinem Impuls an und verdeutlichte, wie erklärungsbedürftig der Prozess ist. Serena Oberecker vom Amt für Umweltschutz in Stuttgart berichtete in ihrem Impuls von bereits  vergangenen Erfahrungen: „In unserem Bürgerbeteiligungsverfahren haben wir 45 Rückmeldungen bekommen." Baden-Württemberg hatte die verbindliche kommunale Wärmeplanung für Stadtkreise und Große Kreisstädte bereits im Jahr 2020 eingeführt und eine Abgabe der Wärmepläne bis Ende 2023 vorgeschrieben.

„Die Erfahrungen der anderen Kommunen bestätigen, dass gute Kommunikation eine Herausforderung ist“, sagte Teilnehmer Derval Toukam, Klimaschutzmanager aus Grevenbroich. „Der Vortrag zur Kommunikation hat die verschiedenen Facetten aufgezeigt und deutlich gemacht, dass Information und Beteiligung zwei verschiedene Dinge sind.“ Er bezog sich dabei auf den Impulsvortrag von Alina Schröder, die bei NRW.Energy4Climate für die Themen Kommunikation und Partizipation zuständig ist.  

Schröder zeigte in ihrem Vortrag auf, dass die Vorteile der kommunalen Wärmeplanung mit unterschiedlichen Argumenten kommuniziert werden können. Es lohne sich daher, darüber nachzudenken, was dem jeweiligen Gegenüber besonders wichtig ist: der Schutz von Umwelt und Natur, finanzielle Sicherheit oder der Umgang mit seinen Mitmenschen. Sie betonte zudem, wie wichtig es ist, sich über das Ziel der Kommunikation klar zu sein: Möchte ich Informationen teilen oder in einen Dialog treten? Den Anwesenden gab sie mit, alle Betroffenen so früh wie möglich zu informieren, auch über Unsicherheiten, und ermutigte zu einer aktiven Beteiligung: „In dem Moment, in dem Sie Menschen beteiligen, schaffen Sie Vertrauen“, sagte sie und gab direkt Hinweise an die Hand, wie eine Beteiligung konkret aussehen kann und wie mit Schwierigkeiten umzugehen ist. Für Anne-Sophie Risse kam der Beitrag zur Kommunikation genau zur richtigen Zeit: „Ich arbeite derzeit an einem Plakat für die Information von Bürger:innen und kann die Hinweise direkt nutzen.“ 

Der nächste Klima-Community-Talk wird zu einem aktuellen Thema voraussichtlich im Dezember in Düsseldorf stattfinden. Wenn Sie noch nicht im Verteiler sind, melden Sie sich bei Interesse an der Veranstaltung gerne bei Philipp Tacer, Marion Marschall-Meyer/Astrid Mühlenbrock oder Thomas Heider. Die Kontaktdaten finden Sie unter Klimanetzwerker:innen - NRW.Energy4Climate.

Klima-Community-Talk mit Panorama-Blick aus dem 19. Stock der Wuppertaler Stadtsparkasse