Aus den Regionen: Münsterland treibt Wärmewende voran

04.04.2025

Die Kommunen im Münsterland sind sich einig: Gemeinsam wollen sie die Wärmewende aktiv gestalten. Um Themen rund um den Einsatz erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz drehte sich der erste „Wärmekongress Münsterland“, der am Donnerstag (3. April) auf dem maakwi Campus in Heek stattfand.

Mehr als 150 Fachkräfte aus Kommunen und Unternehmen sprachen über Maßnahmen und lernten erfolgreiche Praxisbeispiele aus der Region kennen. Zur Veranstaltung eingeladen hatten die vom Münsterland e.V. und der Landesgesellschaft Energy4Climate koordinierte Initiative „Münsterland ist Klimaland“ und der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW). 

Andreas Grotendorst, Vorstand des Münsterland e.V.: „Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung sind wir nur gemeinsam stark – bereits jetzt arbeitet das Münsterland über die Kreis- und Ortsgrenzen hinweg zusammen und bündelt so seine Innovationskraft. Der ‚Wärmekongress‘ brachte alles mit, um miteinander ins Gespräch zu kommen und womöglich Projekte auf die eigene Kommune zu übertragen.“ Ihr Ziel, kommunale Aktivitäten für den Klimaschutz verstärkt fortzuführen und auszubauen, hatten die Landräte des Münsterlandes, Regierungspräsident Andreas Bothe sowie mehr als 60 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Mai 2024 mit dem Kommuniqué „Münsterland ist Klimaland – Wir sind dabei!“ zu Papier gebracht.  

Die Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate bildet mit ihrem Kompetenzzentrum Wärmewende eine wichtige Anlaufstelle. „Immer mehr Städte und Gemeinden schließen ihre Wärmepläne ab und beginnen mit der Umsetzung. Dabei stehen Kommunen und Energieversorger häufig vor ähnlichen Herausforderungen und können sich durch das ‚Voneinander-Abgucken‘ das Leben um einiges leichter machen. Mit dem ‚Wärmekongress‘ bietet das Münsterland hierzu ein ideales Format“, sagte Carsten Petersdorff, Bereichsleiter Wärme und Gebäude bei NRW.Energy4Climate.

Dr. Thomas Griese, stellvertretender Vorsitzender des LEE NRW, unterstrich: „Die Wärmewende ist machbar – mit den richtigen Strategien, Technologien und einer guten Zusammenarbeit. Die Erfolgsgeschichten aus dem Münsterland sollten Ansporn für weitere Regionen sein, diesen unverzichtbaren Wandel aktiv zu gestalten.“

 

Im Dezember verabschiedete die Landesregierung das Landeswärmeplanungsgesetz NRW, das alle Städte und Gemeinden verpflichtet, bis spätestens 2028 eigene Wärmepläne zu entwickeln. Luuk Masselink vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) sagte: „Das Gesetz schafft den Rahmen, aber der Erfolg liegt in der praktischen Umsetzung vor Ort. Der ‚Wärmekongress Münsterland‘ hat gezeigt, dass die Kommunen großes Interesse und Engagement mitbringen – die enge Zusammenarbeit der Kommunen mit dem Kompetenzzentrum Wärmewende wird helfen, diesen Schwung in gute Projekte umzumünzen.“

 

In einem Good-Practice-Pitch erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, an welchen Themen im Zeichen der Wärmewende die Städte Ahaus, Lüdinghausen, Münster, Greven und Warendorf aktuell arbeiten. Von einer Info-Broschüre über die Einbindung des Handwerks bis hin zu Geothermie, Bio- und Flusswärme als potenzielle Wärmequellen stellte Dr. Roman Turczynski von der Bezirksregierung Münster das Wasserstoffpositionspapier für den Regierungsbezirk vor.

Anschließend setzte sich das Fachpublikum in vier Workshops mit Themen wie der Erschließung von Wärmequellen, Wirtschaftlichkeit von Wärmenetzen, Kommunikation und Verstetigung der kommunalen Wärmeplanung auseinander.

Mit der „Werkstatt Wärmewende Münsterland“ entsteht derzeit eine Plattform, die die Kommunen bei der Wärmeplanung begleitet. Neben einem konstruktiven Austausch werden Lösungen für die konkrete Umsetzung präsentiert.